"Corona-Fahrplan" der StOAG
Pro Bahn fordert Nachbesserungen
Großes Verständnis hat der Fahrgastverband Pro Bahn für die Einschränkung der Fahrpläne während der Corona-Krise. So sei für das Tagesangebot in der Woche der Samstagsfahrplan, wie er von der StOAG angeboten werde, durchaus angemessen.
Hingegen lasse das Angebot in der Morgenspitze stark zu wünschen übrig. Im Gegensatz zu allen benachbarten Verkehrsbetrieben bediene die StOAG in dieser Zeit nur das NachtExpress(NE)-Netz, wodurch zahlreiche Bedienungslücken sowohl in Wohngebieten als auch bei wichtigen Arbeitsplatzstandorten entstünden. Pro Bahn nennt beispielhaft die Quartiere Schlad, Dunkelschlagsiedlung/Westhoffsfeld und Stemmersberg, in denen teilweise sehr lange Wege zu den NE-Haltestellen notwendig seien. Auch Gewerbegebiete wie Waldteich seien vor 8 Uhr gar nicht erreichbar.
Zusätzliche Umstiege
Hinzu komme, dass für zahlreiche Direktverbindungen im Tagesnetz beim NE-Netz deutliche Umwege und oft zusätzliche Umstiege erforderlich seien. Die Umstiegszeiten zu den Zügen, deren Angebot ebenfalls ausgedünnt sei, würden sich vielfach ebenfalls deutlich verlängern, da der NE nur halbstündlich verkehre.
Offenbar werde übersehen, dass zahlreiche Arbeitnehmer im gewerblichen Bereich weiterhin normale Arbeitszeiten hätten und nicht auf Home Office ausweichen könnten. Gerade für diese Stammkunden müsse ein angemessenes Angebot vorgehalten werden, der von der StOAG angebotene Taxi-Transfer zu Umstiegshaltestellen sei nur ein Tropfen auf der heißen Stein.
Pro Bahn fordert, ab Betriebsbeginn das übliche Liniennetz zu fahren und nach 6 Uhr auf den Samstagstakt umzustellen. Im Gegenzug könnten im Tagesverkehr bestimmte Angebote wie die Linie 966 (Neumarkt – Schloss – Hauptbahnhof) entfallen, der Kaisergarten sei weiterhin mit der Linie 956 halbstündlich erreichbar.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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