Betreuungsverein des dwo
Neuer Fachbereichsleiter der Familienhilfe
Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer Behindertenwerkstatt weckte Philipp Jongens Interesse für die Soziale Arbeit. Also begann er eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger, die er jedoch zugunsten eines Studiums der Sozialen Arbeit an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum (EvH RWL) abbrach. Die fürs Studium obligatorischen Praktika führten ihn zunächst in die Suchtberatung, später in einen Betreuungsverein. „Genau dafür konnte ich mich sofort begeistern“, erinnert sich der heute 31-Jährige.
Mit dem Bachelorabschluss in der Tasche fing er in einem Betreuungsverein in Bochum an, übernahm dort rechtliche Betreuungen und unterstützte die Querschnittsarbeit mit den ehrenamtlichen rechtlichen Betreuerinnen und Betreuern. Am 1. Dezember vergangenen Jahres trat Philipp Jongen die Nachfolge von Markus Hönicke an und leitet seitdem den Fachbereich rechtliche Betreuungen in der Evangelischen Familienhilfe Oberhausen e. V., dem Betreuungsverein des Diakoniewerks Oberhausen (dwo). Gleichzeitig nimmt er bis 2025 an einer Weiterbildung zum systemischen Familienberater teil, um Betroffene und ihre Angehörigen noch besser und ganzheitlich unterstützen zu können.
„Als rechtliche Betreuerinnen und Betreuer beraten und begleiten wir erwachsene Menschen, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht in der Lage sind, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln“, sagt der neue Fachbereichsleiter. „Unser Ziel ist es, herauszufinden, welche Wünsche der Betreute hat und diesen Wünschen entsprechend zu handeln, um Betroffenen ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu ermöglichen.“ Stünde ein Wunsch über dem Wohl des Menschen, sei es mitunter schwierig auszuhalten. „Im besten Fall aber ist die Hilfe zur Verselbstständigung erfolgreich, sodass die Betreuung auslaufen kann.“
Auch wenn sein Einstieg aufgrund der Erkrankung seines Vorgängers etwas anders verlief als geplant, hat sich der 31-Jährige bereits gut einarbeiten können. Das verdankt er nicht zuletzt dem „echt tollen und kompetenten Team“, das ihn gut empfangen habe. Er sei sich sicher, die aktuellen und künftigen Herausforderungen gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen erfolgreich meistern zu können. Und wenn dann auch noch die Politik mitspielte, sei zum einen die Finanzierung der Betreuungsvereine gesichert und ließe sich zum anderen die Reform gut umsetzen, sodass am Ende mehr Zeit zum Beraten und weniger zum Verwalten bliebe.
Apropos Politik: Gemeinsam mit dwo-Geschäftsführer Frank Domeyer ist Philipp Jongen am 23. April dieses Jahres in den Landtag in Düsseldorf eingeladen, um dort eine Stellungnahme zur Finanzierung der rechtlichen Betreuungsvereine abzugeben.
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