Mehrsprachige Pflegekarten - Test in Oberhausen

Bei der Vorstellung der Pflegekarten, v.l.: Nadine Felahi (Pflegedienstleitung St. Marien, KKO), Elke Münich, Frank Bohnes (Bereichsleiter Soziales), Frank Kegelmann, Nese Özcelik, Thorsten Cech (Leiter DRK-Pflegeeinrichtungen) sowie Birgit Florichs-Hantel (Einrichtungsleitung Johanniter Haus Sterkrade).^Foto: Stadt Oberhausen
  • Bei der Vorstellung der Pflegekarten, v.l.: Nadine Felahi (Pflegedienstleitung St. Marien, KKO), Elke Münich, Frank Bohnes (Bereichsleiter Soziales), Frank Kegelmann, Nese Özcelik, Thorsten Cech (Leiter DRK-Pflegeeinrichtungen) sowie Birgit Florichs-Hantel (Einrichtungsleitung Johanniter Haus Sterkrade).^Foto: Stadt Oberhausen
  • hochgeladen von Jörg Vorholt

Oberhausen. Die Anzahl älterer, auf Pflege angewiesene Menschen in Oberhausen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, wird in den kommenden Jahren zunehmen. Für Pflegekräfte wie Patienten bedeutet dies eine besondere Herausforderung.

Um die Verständigungsmöglichkeit zu verbessern, werden jetzt in einer Testphase sogenannte Pflegekarten eingesetzt. „Es geht uns darum, den zu pflegenden Menschen besser gerecht zu werden“, erklärt Sozialdezernentin Elke Münich. Mit den Pflegekarten werden Situationen der täglichen Pflege durch Zeichnungen bildlich dargestellt: Begrüßung, Aufstehen, Toilettengang, Waschen, Ankleiden, Aufräumen. Zusätzlich werden die Abbildungen durch einfache Sätze in verschiedenen Landessprachen erläutert: Türkisch, Russisch, Polnisch, Italienisch, Englisch, Französisch.
Pflegebedürftige, die kein Deutsch sprechen, altersbedingt oder durch eine leichte Demenz Probleme mit der Sprachwahrnehmung haben, sollen so leichter in die Pflegesituation eingebunden werden und können sich auf die konkrete Pflegehandlung einstellen. Auch bei einem eingeschränkten Sprachverständnis ist die Wahrnehmung bildhafter Darstellungen möglich.

Pflegekarten sind eine Neuheit

Die Pflegekarten sind übrigens eine Neuheit: „Wir haben uns informiert, aber nichts Vergleichbares gefunden“, sagt Nese Özcelik vom Büro für Chancengleichheit der Stadt.
In der Testphase sind die Pflegekarten auf fünf Standard-Pflegesituationen beschränkt. Aktuell gibt es zehn Kartensets die zunächst bis Ende 2018 bei ambulanten Diensten, stationären Einrichtungen und im Krankenhausbereich eingesetzt werden.
„Zwischendurch werden wir mit den Einrichtungen sprechen, um zu erfahren, wie sich der Einsatz der Karten ausgewirkt hat“, sagt Frank Kegelmann, Geschäftsführer des Arbeitskreise Interkulturelle Öffnung der Pflege. Eine Ausweitung auf weitere Pflegesituationen ist bei positiver Entwicklung angedacht.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.