Medienscouts als Pfadfinder

„Medienscouts“ vermitten jüngeren Schülern und auch Eltern Wissen zu den Themen Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrechte sowie Cyber-Mobbing.
Darf ich Musik aus dem Internet herunterladen? Soll ich meine Adresse und meine Handynummer in meinem Facebook-Profil angeben? Auf diese und weitere Fragen geben Schüler der Jahrgangsstufen acht bis elf des Elsa-Brändström-Gymnasiums Antworten im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbes „Ideen für die Bildungsrepublik“.
Vor zwei Jahren gründete Marco Fileccia, Lehrer für Sozialwissenschaften, Biologie und Informatik, das Projekt „schülerVZ-Scouts“, das seit dem Vorjahr den Namen „Medienscouts“ trägt.
„Die meisten Eltern sind bei Fragen zu digitalen Medien überfragt, da sie nicht mit diesen groß geworden sind. Ansprechpartner sind Schüler, die sich damit auskennen und im Rahmen unseres Projekts ausgebildet wurden“, erklärt Projektleiter Fileccia. Dabei wird das Wissen nicht nur an jüngere Schüler vermittelt, sondern auch „auf Elternabenden oder an Projekttagen“, wie Fileccia verrät.
Das Projekt wurde am Mittwoch, 22. Februar, im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Ideen für die Bildungsrepublik“ in der Aula des Elsa-Brändström-Gymnasiums ausgezeichnet. Dabei haben sich bundesweit 1.300 Bildungsrojekte beworben, aus denen eine Expertenjury die besten 52 kürte.
Bevor das Projekt in einem Festakt geehrt wurde, konnten Besucher im Rahmen einer Informationsveranstaltung in die Themen Facebook, Cybermobbing, Passwortsicherheit oder auch Datenschutz einblicken.
An insgesamt 13 Stationen, die die Atmosphäre eines Erlebnis-Parcoures schufen, ließen die „Medienscouts“ Interessierte in die Welt der digitalen Medien einblicken.
An Station eins wurde das mittlerweile zum Phänomen gewordene Facebook unter anderem von den „Medienscouts“ Lucas Rilinger und Melina Pospich vorgstellt, die beide in die zehnte Klasse gehen. „Ich fand die Projektidee sehr interessant, da Themen wie Datenschutz und Cybermobbing immer wichtiger werden. Ich will dabei helfen, relevantes und fast schon notwendiges Wissen weiterzugeben“, beschreibt Pospich ihre Affinität zu diesem Projekt.
Dem kann sich Lucas Rilinger nur anschließen und fügt hinzu: „Ich war auch selbst neugierig, noch mehr über diese Bereiche zu erfahren.“
Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Stationen Passwörter und Facebook-Profil-Check, bei denen die Besucher selbst aktiv werden konnten. Zum einen war die Aufgabe, Passwörter nach ihrer Sicherheit zu ordnen und zum anderen konnte man sich den Fragen stellen, ob und inwieweit persönliche Daten wie Name, Adresse oder auch Handynummer in das Facebook-Profil integriert werden sollen.
Aber auch die Stationen Cybermobbing, Urheberrecht, Abzocke und Datenschutz unterstrichen, wie wichtig es ist, sich mit diesen Aspekten zu beschäftigen und sich darüber zu informieren. „Ich habe viel Interessantes und Wichtiges in diesem Projekt gelernt. Heutzutage muss man bei den digitalen Medien einfach Bescheid wissen, was man beispielsweise veröffentlichen sollte oder was nicht“, berichtet Annika Schoof, die die achte Klasse des Elsa-Brändström-Gymnasiums besucht. Gerade das Thema Cyber-Mobbing nimmt in der heutigen Gesellschaft einen immer größeren Platz ein.
Außerdem wurden in diesem Erlebnis-Parcous auch aktuelle Spieletrends vorgestellt, bei denen die Besucher ebenfalls selbst aktiv werden konnten.
Nach dieser Informationsveranstaltung wurde „schülerVZ-Scouts“ beziehungsweise „Medienscouts“ in einem Festakt als ein beispielhaftes Projekt geehrt, das sich für Bildungsgerechtigkeit bei Kindern und Jugendlichen auszeichnet.
„Wir wollen dazu beitragen, dass die Nutzung der digitalen Medien sicherer wird. Die Schüler sollen Facebook und Co. benutzen, aber vernünftig. Wir treten also für eine reflektierte Nutzung ein“, so Projektleiter Fileccia.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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