Gelbe Karte für Gewalttäter
Gewalttätigen jungen Männern und Frauen droht der Entzug der Fahrerlaubnis.
Polizei und Führerscheinstelle der Stadt Oberhausen starten im Januar ein neues Präventionsprojekt, das zum Ziel hat insbesondere jungen Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren von weiteren Gewaltdelikten abzuhalten.
Die Zielgruppe der 14-25jährigen steht hier im Fokus, weil sie sowohl bei Gewaltdelikten überproportional häufig in Erscheinung treten als auch in der Unfallstatistik deutlich häufiger als Unfallverursacher auffallen, als andere Altersgruppen.
Das Projekt basiert auf der wissenschaftlich nachgewiesenen Erkenntnis, dass hohes Aggressionspotential auch zu besonders großen Gefahren im Straßenverkehr führt.
Eine vorläufige Auswertung der im Jahr 2012 begangenen Gewaltdelikte führte zu dem Ergebnis, das ab Januar 2013 ca. 50 junge Menschen, die im letzten Jahr mindesten 3 Mal wegen Gewaltdelikten auffällig geworden sind, mit einem gelben Brief der Polizei rechnen müssen.
Wie die Gelbe Karte in einem Fußballspiel stellt dieser Brief eine letzte Verwarnung dar und weist den Empfänger darauf hin, dass sein Führerschein gefährdet ist.
Eine weitere Gewalttat könnte dazu führen, dass man ihm den Führerschein entzieht oder ihm verweigert wird, einen Führerschein zu machen.
Zwei Erwartungshaltungen werden mit dieser „Gelben Karte“ verknüpft. Zum einen ist zu erwarten, dass man bei den angeschriebenen Gewalttätern eine unmittelbare Verhaltensänderung bewirkt, zum anderen besteht die Hoffnung, dass sich auch andere Jugendliche und junge Erwachsene von der drohenden Gefahr eines möglichen Verlustes der Fahrerlaubnis beeindrucken lassen.
„Wir setzten darauf, dass der Führerschein für junge Menschen ein hohes Gut ist, das ihnen ein Stück Freiheit, Anerkennung in der Gruppe und ein gutes Lebensgefühl gibt, das sie nicht verlieren wollen“, so Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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