Umwelt-, Haupt- und Finanzausschuss sowie der Rat müssen zustimmen
Friedhofsgebühren werden angehoben

Ein Feld mit so genannten Rasengräbern. | Foto: Thiele/ Symbolbild Lokalkompass
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Erstmals seit neun Jahren beabsichtigt die Stadt Oberhausen, die Friedhofsgebühren zu erhöhen. Der Umweltausschuss wird am Dienstag, 31. August, über die Beschlussvorlage beraten, der Haupt- und Finanzausschuss am Montag,13. September, bevor der Rat am Montag, 20. September, über die Erhöhung der Gebühren für Gräber auf den kommunalen Friedhöfen entscheidet. Das wird seitens der Verwaltung mitgeteilt.

Wie weiter dazu ausgeführt wird, ist die Stadtverwaltung gesetzlich dazu verpflichtet, den Gebührentarif für die Friedhöfe der Stadt Oberhausen regelmäßig neu festzusetzen. Die Gemeindeprüfungsanstalt forderte erst im vergangenen Jahr Oberhausen auf, die Gebühren häufiger anzupassen. „Das letzte Mal wurden die Friedhofsgebühren vor fast neun Jahren erhöht, der Rat hatte 2012 eine Erhöhung für die Zeit ab 1.1.2013 beschlossen“, erläutert dazu der für die Servicebetriebe SBO zuständige Beigeordnete Michael Jehn. „Seit 2013 haben wir stabile Gebühren. Die Kosten für die Bewirtschaftung der Friedhöfe sind dagegen in den vergangenen Jahren um 5,6 Prozent gestiegen. Nun müssen die Gebühren entsprechend angepasst werden.“
Die sogenannten ansatzfähigen Kosten, also die Kosten, die in die in Kalkulation mit einzubeziehen sind, sind in der Zeit von 2013 bis 2021 um 5,6 Prozent gestiegen und damit relativ deutlich hinter der allgemeinen Preissteigerung von 8,6 Prozent zurückgeblieben, wie aus dem Entwicklungsplan der Verbraucherpreise 2013-2020 des statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Ein Blick über die Stadtgrenzen zeigt, dass Oberhausen im Kommunenvergleich bei den Friedhofsgebühren eher im Mittelfeld angesiedelt ist. Dass die Gebühren prozentual stärker ansteigen als die Kostenentwicklung, ist vor allem mit der rückläufigen Zahl der Bestattungen zu erklären. Während 2019 noch 1.267 Menschen auf den fünf kommunalen Friedhöfen bestattet wurden, waren es in 2020 nur 1.207.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben zudem deutlich gezeigt, dass sich ein grundlegender Wandel in der Bestattungskultur abzeichnet und auch schon vollzieht. Ein Indiz hierfür ist etwa die stetige Zunahme der anonymen und alternativen Bestattungen, ein weiteres, dass es tendenziell weniger sogenannte Körperbestattungen gibt und stattdessen mehr Urnenbeisetzungen. Weil häufiger Bestattungsarten gewählt werden, die einen geringeren Aufwand an Grabpflege bedeuten, verzeichnet die Stadtverwaltung Einnahmerückgänge.
„Wir als Stadtverwaltung erstellen zurzeit für die kommunalen Friedhöfe eine Planung, die das gesamte Bestattungswesen betrachtet und Aussagen über die Entwicklung jedes einzelnen kommunalen Friedhofs enthält.“ Mit dieser Planung sollen kurz-, aber auch mittel- und langfristig Ziele definiert werden. Jehn weiter: „Wir wollen auf Grundlage dieser Erkenntnisse die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit der Friedhöfe steigern, - im Sinne der Bedürfnisse der Oberhausener Bürgerinnen und Bürger, auch in ihrer Funktion als Grün- und Parkanlagen.“ Der Friedhofentwicklungsplan (FEP) befasst sich unter anderem mit der Flächensituation aller Oberhausener Friedhöfe, mit Belegungskonzepten, Freiraumgestaltung und ökologischer Anpassung an klimatische Bedingungen. Zur Strategie gehören dabei soziale, kulturelle, wirtschaftliche und auch ökologische Aspekte des Klimaschutzes.
Die Stadt Oberhausen betreibt fünf kommunale Friedhöfe mit einer Gesamtfläche von rund 66 Hektar, ergänzt wird das Angebot durch insgesamt 17 kirchliche Friedhöfe mit einer Gesamtfläche von 33,5 Hektar (Stand 2006). Die Friedhöfe sind über das gesamte Stadtgebiet relativ gleichmäßig verteilt. Lediglich im Stadtteil Alstaden gibt es nur einen kommunalen, keinen kirchlichen Friedhof. Die Servicebetriebe der Stadt Oberhausen (SBO) sind für den Betrieb und die Verwaltung der kommunalen Friedhöfe zuständig.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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