UND WAS TRAGT IHR SO?
FFP 2 & MEDIZINISCHE MASKEN
Bekanntlich gilt ja seit dem 25. Januar eine verschärfte Maskenpflicht in NRW.
In bestimmten öffentlichen Bereichen reicht das Tragen einer Stoffmaske nicht mehr aus. Es müssen medizinische Masken, wie OP Masken oder Masken nach FFP2 oder KN95 Standard sein.
Ich trage schon seit langer Zeit eine Maske, dessen Namen und Hersteller ich hier nicht nennen möchte, damit mir keiner unterstellen kann, dass ich in meinem Artikel namentlich Werbung dafür mache. Ich nenne meine Maske deshalb hier in diesem Bericht einfach "Maski".
Maski sieht auf den ersten Blick wie eine Stoffmaske aus. Sie ist aber als medizinische Maske Typ 1 klassifiziert und entsprechend nach EN14683:2019 zertifiziert.
Maski hat mich anfangs nur auf der Arbeit begleitet, ist dann aber auch mit in mein Privatleben übergegangen. Warum? Bei den Mund-Nase-Schutzen aus Stoff drückte entweder häufig das Gummiband an den Ohren oder es war oftmals so locker, dass der Schutz immer wieder von Nase und Mund rutschte. Bei den FFP2 Masken habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie so dermaßen chemisch riechen, dass ich nach kurzer Zeit extreme Kopfschmerzen habe.
Maski hingegen riecht nach nichts, also neutral und bei ihr kann ich die Größe mit den Gummibändern anpassen, so dass sie optimal sitzt. Auch ist sie angenehm zu meiner empfindlichen Haut und nicht so rau wie manche FFP2 Masken. Zudem ist sie bis zu 210 mal wiederverwendbar und trägt somit unmittelbar dazu bei, die enormen Abfallmengen zu reduzieren, welche mit der Verwendung von Einwegmasken verbunden sind.
Und benutzte Einwegmasken liegen in unserer Stadt schon zu genüge rum; auf Bürgersteigen, auf Parkplätzen, in der Natur,... . Was früher die leeren Einwegflaschen und Getränkedosen waren, sind heute die Einwegmasken, die ins Gebüsch geschmissen werden.
Ich habe jetzt zwei Wochen, wo die neuen Regeln gelten mit Maski hinter mir, die wie gesagt wie eine normale Stoffmaske aussieht. Also habe ich ein Stück weit ein Selbstexperiment gewagt und wollte gucken, ob ich auf meine Maske angesprochen werde oder nicht. Um zu beweisen, dass Maski nach der Medizinklasse 1 zertifiziert ist, trage ich immer eine Bescheinigung bei mir, die ich vorzeigen kann.
"Personen, die die neuen Masken-Regeln missachten, sind von der Nutzung der betroffenen Angebote, Einrichtungen und Dienstleistungen (...) auszuschließen", heißt es in der aktuellen Verordnung.
Was ziehe ich für ein Fazit aus den zwei Wochen? Definitiv wurde ich zu wenig auf Maski bzw. zu spät angesprochen. Meine Bescheinigung hat nicht wirklich interessiert bzw. wurde sie ungläubig kommentiert. Ich glaube, dass die wenigsten Menschen mich auf Maski angesprochen haben, liegt nicht daran, dass sie Maski kennen, sondern an anderen Faktoren wie keine Lust auf Ärger mit dem Kunden, zu viel Stress und Gleichgültigkeit.
Im Discounter bzw. beim Bäcker wurde ich erst beim Bezahlen auf meine Maske angesprochen. Das finde ich persönlich zu spät. Selbst, wenn ich mit Maski eine Ordnungswidrigkeit begangen hätte, hätte die Verkäuferin nur gesagt "Das ist eigentlich verboten." und ich hätte trotzdem meine Ware erhalten. Das habe ich selbst bei anderen Kunden schon erlebt. Ich dachte, Personen, die sich nicht an die neuen Masken-Regeln halten, sind von der Nutzung der betroffenen Einrichtung auszuschließen. Mit einfachen Worten: Wer keine vorgeschriebene Maske trägt, fliegt aus dem Supermarkt. Wieso hält sich kaum jemand an die Verordnung? Angst? Zusätzliche Kosten? Die Verkäufer/innen trauen sich oftmals nicht etwas zu sagen bzw. die Kunden des Ladens zu verweisen. Sie haben Angst. Sie fürchten sich. Fürchten sich vor Kunden, die kein Einsehen haben, Kunden, die meckern und beschimpfen, Kunden, die handgreiflich werden.
Am ersten Tag der neuen Masken-Verordnung erzählte mir eine Verkäuferin wie ein Kunde ausgeflippt ist, weil sie ihm sagte, dass er keine der vorgeschriebenen Masken auf hatte.
Theoretisch brauchen wir wieder die Security am Eingang der Geschäfte, die die Masken kontrolliert und nur den Menschen mit den erlaubten Nase-Mund-Schutzen Zutritt gewährt. Doch das sind wieder zusätzliche Kosten, die sich so mancher Eigentümer (so manche Firma) nicht erlauben kann oder will.
Wenn ich denn dann mal auf Maski angesprochen wurde und sagte, dass es sich bei meiner Maske um eine medizinische Maske handelt und die Bescheinigung vorzeigen wollte, gab es Kommentare mit genervter Stimme wie: "Brauchen sie nicht zeigen." "Wenn sie es sagen." oder "Wird schon stimmen." Habe ich den schriftlichen Nachweis dann trotzdem vorgelegt, wurde er ungläubig begutachtet. Leute, was denkt ihr? Denkt ihr, dass ich mir da selbst was zusammen geschrieben und ausgedruckt habe? Maski ist und bleibt eine medizinische Maske, auch wenn sie nicht wie diese typischen blauen OP Masken aussieht!
Selbst beim Arzt wurde ich erst beim Gehen auf meine Maske bzw. angeblich falsche Maske angesprochen. Gerade dort hätte ich mir ein sofortiges Nachfragen gewünscht.
Die Reaktionen meiner Mitmenschen waren oftmals strenge bis böse Blicke, tuscheln und vor sich her meckern, dass es nicht sein kann, dass einer mit Stoffmaske im Geschäft ist. Selbst angesprochen hat mich keiner. Stattdessen haben sie sich hinter ihren medizinischen Maske versteckt, die oftmals schon total ausgeleiert war und nicht mehr richtig anlag und mit roten Flecken von der Tomatensoße vom Mittagessen besprenkelt war.
Ich weiß nicht, wie oft das Ordnungsamt wo kontrolliert, aber ich halte es für wichtig, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Bussen und Bahnen, in Geschäften, in Arztpraxen,...präsent sind und auch Bußgelder verhängen und nicht nur ermahnen und ein Auge zudrücken. Denn sonst regen wir uns in ein paar Wochen immer noch über solche Sachen auf, anstatt sie in den Griff zu bekommen und die Gesundheit unserer Mitmenschen zu wahren.
Maski ist mein persönliches "Mask have"!
Autor:Nina Benninghoff aus Oberhausen |
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