evo blickt in die Zukunft
Erdwärme-Potenzial wird untersucht

Foto: Symbolbild

Die Energieversorgung Oberhausen AG (evo) darf ganz offiziell erkunden, wo genau Wärme in der Tiefe der Oberhausener Erdkruste vorhanden ist, die für die Kunden der evo nutzbar gemacht werden kann. Ein spannendes Thema, das die evo in den kommenden Jahren intensiv verfolgen wird. Im Fokus stehen dabei die gute und transparente Kommunikation mit allen Bürgern der Stadt und die Zusammenarbeit mit anderen kommunalen Energieversorgern, die hierzu bereits forschen.

Was steckt dahinter? Die Fernwärme der evo ist ein bedeutender Baustein der Energieversorgung in Oberhausen. Auch diesen Baustein will die evo „dekarbonisieren“, das heißt, den Ausstoß an CO2 reduzieren. Um das für den Klimaschutz so wichtige Ziel zu erreichen, müssen klimafreundliche Alternativen für die Erzeugung der Fernwärme gefunden werden. Die Geothermie, hier die sogenannte "tiefe Geothermie“, soll dabei künftig eine zentrale Rolle spielen.

Die evo hat dazu eine erste Studie von der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie IEG durchführen lassen. Das Fraunhofer IEG schätzte ab, wie groß das Erdwärme Potenzial in Oberhausen ist. Dazu wurden vorhandene Daten genutzt. Das Ergebnis: Es sieht gut aus. Tatsächlich vermuten Experten in NRW generell Potenzial für sogenannte hydrothermale Nutzung geeigneter Gesteinsformationen. Dabei wird heißes Thermalwasser in einem Kreislauf gefördert, durch die Wärmeentnahme abgekühlt und wieder in die Erde gebracht.

Zur Festigung der Datenlage, zur konkreteren Ermittlung der Potenziale und zur Klärung der finalen Machbarkeit sind weitere Untersuchungen erforderlich. Dazu hat die zuständige Bergbehörde, die Bezirksregierung Arnsberg, der evo die sogenannte „bergrechtliche Erlaubnis“ zur Suche nach Erdwärme auf dem Stadtgebiet Oberhausens erteilt. Dieses Gebiet heißt „evo-Geo Therm“. Hier darf die evo exklusiv Erdwärme aufsuchen.

Gutes Fernwärmenetz

„Geothermie in Oberhausen könnte mit Blick auf die Klimaziele einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Fernwärme leisten. Voraussetzung ist, dass kurzfristig geeignete politische Randbedingungen zur Abfederung der Fündigkeitsrisiken geschaffen werden“, so Christian Basler, technischer Vorstand der evo.

Die evo setzt bei dem Projekt auf starke Partner. Die bereits erwähnte Fraunhofer-Einrichtung IEG aus Bochum und das Oberhausener Fraunhofer-Institut UMSICHT, mit dem die evo traditionell gut und eng zusammenarbeitet, sind Experten für Energieinfrastrukturen, Geothermie und nachhaltige Quartiersentwicklung. Beide Institute beraten die evo bei dem Vorhaben.

„Geothermie bietet gerade für Städte wie Oberhausen, die auf ein gutes Fernwärmenetz setzen können, sehr große Chancen. Oberhausen kann sich damit beispielgebend mit kostengünstiger erneuerbarer Wärme versorgen, wenn sich die geologischen Randbedingungen so günstig erweisen, wie erwartet. Dabei sind die Einbindung in die Fernwärmenetze und die industrielle Nutzung der Geothermie Herausforderungen, denen sich UMSICHT gerne stellt“, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Görge Deerberg, Direktor für Transfer des Fraunhofer UMSICHT. 

Zur Information der Bürger plant die evo eine intensive, ausführliche und gut verständliche Kommunikation. Selbstverständlich nicht als Einbahnstraße gedacht, sondern als lebendiger Dialog angelegt. Fragen und Anregungen sind sehr willkommen, denn nur gemeinsam können gute Wege in Richtung Klimaschutz gegangen werden.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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