IMPFEN IN OBERHAUSEN
DIE CORONA-SCHUTZIMPFUNG
Am Montag, nachdem es die "Sensationsmeldung" über das Aussetzen der Impfungen mit AstraZeneca in Deutschland gab, erreichten mich einige Nachrichten:
"So ein Mist. Du bist da gestern noch mit geimpft worden."
"Die zweite Impfung kannst du ja jetzt erst mal knicken."
"Schöne Scheisse. Du hättest dich nicht impfen lassen sollen. Jetzt siehst du wie gefährlich das ist."
Ja, ich wurde Sonntag geimpft (und ja, ich lebe noch). Für mich stand von Anfang an fest, dass ich mich impfen lasse. Ich glaube, dass viele Menschen hin und her gerissen waren bzw. noch sind, was die Corona-Impfung angeht. Immer wieder gab es Meldungen in den Medien, die nicht gerade das Vertrauen in die Impfstoffe steigerten, besonders in AstraZeneca.
Für viele waren die letzten Wochen und Monate ein Auf und Ab. Man hört etwas negatives und ist sich unsicher mit der Impfung. Am nächsten Tag liest man etwas positives und ist sich wieder sicher, dass man sich impfen lässt. Aber dann kommt im TV ein Beitrag, der einen wieder an der Impfung zweifeln lässt. Und so geht das immer weiter. Gefühlschaos pur. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Wie schon beschrieben: Für mich stand fest, dass ich mich impfen lasse. Klar haben mich die ganzen Meldungen nicht kalt gelassen. Natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, aber für mich war klar, dass ich lieber geimpft werde als an Corona (mit schwerem Verlauf) zu erkranken.
Jeder Mensch muss selbst wissen, ob er sich impfen bzw. wann er sich impfen lässt. Da würde ich mich nicht einmischen. Anders sieht es bei den Verschwörungstheoretikern aus, die uns unter anderem weismachen wollen, dass wir bei der Impfung einen Microship unter die Haut gespritzt bekommen. Denen würde ich gerne mal "den Puls fühlen".
Fakt ist, dass sich sowohl Menschen, die sich impfen lassen als auch Menschen, die sich nicht impfen lassen blöde Sprüche anhören müssen. Die Impfbefürworter werden als lebensmüde dargestellt, die andere Seite wird als verantwortungslos betitelt.
Meine Impfung fand im Impfzentrum Oberhausen (Willy-Jürissen-Halle) statt. Dafür braucht man im Vorfeld eine Terminvereinbarung, da eine Impfung nur nach vorheriger Anmeldung möglich ist.
Zu dem Termin muss man dann den Personalausweis, den ausgefüllten Anamnesebogen, den ausgefüllten Aufklärungsbogen, wenn vorhanden den Impfpass und ggf. medizinische Unterlagen bei Erkrankungen mitbringen, die besprochen werden sollten. Auf der Seite der Stadt Oberhausen steht noch, dass man seine elektronische Gesundheitskarte mitbringen soll. Diese wurde im Impfzentrum aber gar nicht benötigt.
Bei der Anmeldung wurde ich gefragt, ob ich vor der Impfung noch ein Arztgespräch haben möchte. Dies brauchte ich aber nicht, da ich keine Fragen mehr hatte. Ich habe den Termin für die zweite Impfung bekommen und musste dann mit allen Unterlagen im Wartebereich Platz nehmen. Von dort wurde man aufgerufen. In der Kabine habe ich der Ärztin alle Unterlagen abgegeben und dann die Impfung bekommen. Im Anschluss muss man sich dann noch etwa 15 Minuten in einem Wartebereich aufhalten. So eine Art Nachbeobachtung. Diese Wartezeit dient dazu, mögliche Allergien auf den Impfstoff direkt zu erkennen und zu behandeln.
Ich kann nur sagen, dass bei meinem Termin alles reibungslos geklappt hat. Die Menschen dort waren alle sehr freundlich. Das Impfzentrum wurde ja in der Willy-Jürissen-Halle errichtet. Trotz der aufgestellten Wände und der geschaffenen Bereiche hatte es für mich irgendwie noch diesen Sporthallencharakter. Aber das war auch gar nicht verkehrt; es war ablenkend. Was hatte ich im Vorfeld nicht alles gehört: Die Impfzentren erinnern an einen Sciene-Fiction Film, alles so steril und "kalt". Impfungen wie am Fließband, Menschenmassen ohne Ende. Vollkommener Quatsch!!!
Nun etwas zu den Nebenwirkungen bzw. wie es mir nach der Impfung ging:
Im Wartebereich nach der Impfung wurde die Einstichstelle plötzlich ganz heiß, aber das war nach kurzer Zeit wieder verschwunden.
Nach der Impfung habe ich mich zuhause direkt geschont und hingelegt. Keine Nebenwirkungen. Nachts konnte ich ganz schlecht schlafen, war irgendwie wie "aufgepusht". Aber als ich dann am nächsten Morgen total gerädert aufwachte, fühlte sich mein Körper an wie überfahren. Arme und Beine taten so weh, wie Muskelkater. Ich kam mir vor, als hätte ich ohne Trainig beim Iron Man Triathlon mitgemacht.
Als wäre mein ganzer Körper mit blauen Flecken übersät und ständig würde jemand darauf rum drücken.
Es war schon sehr unangenehm und schmerzhaft, aber ich war froh, dass dies die einzigen Nebenwirkungen waren. Aber auch da gibt es wieder unzählige "Weisheiten" im Internet: Wenn man älter ist, hat man angeblich auch weniger Nebenwirkungen nach der Impfung. So verbrachte ich den Tag mit meinen "alten 41 Jahren" dann mit ausruhen, schlafen und Schmerzmitteln und hatte das Gefühl auf dem Weg der Besserung zu sein. Aber die kommende Nacht belehrte mich eines Besseren: Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Seitenstiche und die bekannten Gliederschmerzen.
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich. Manche haben keine bis leichte Nebenwirkungen, andere haben stärkere Nebenwirkungen. Bei dem einen treten sie sofort bis zeitnah auf, bei anderen erst viele Stunden nach der Impfung. Und genau so dauern sie nicht bei jedem gleich lang.
Aber auch für die Nebenwirkungen gab es wieder Tipps und Ratschläge aus dem www. und von unseren Mitmenschen: Vor der Impfung zwei schmerz- und fiebersenkende Tabletten nehmen, nach der Impfung direkt wieder zwei von diesen Tabletten nehmen und dann nach Bedarf. Aber der Bedarf wäre dann nicht so groß, da man ja schon im Vorfeld vorgebeugt hat.
Ich halte nichts davon, vorher schon Medikamente zu nehmen; auch die Apothekerin hat mir davon abgeraten. Die WHO erklärt zudem, dass die Verwendung von fiebersenkenden Mitteln prinzipiell vor einer Impfung nicht empfohlen wird.
Viele aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis hatten für die nächten Tage Impftermine, die nun natürlich gecancelt bzw. verschoben wurden. Ich höre Sprüche wie "Deine zweite Impfung wird ja dann wohl ausfallen. Was machst du denn dann? AstraZeneca wurde ja vom Markt genommen."
Was mache ich dann? Ich mache mir zumindest jetzt keine Gedanken, da meine zweite Impfung in 12 Wochen ist. Und AstraZeneca wurde nicht vom Markt genommen, sondern die Corona-Impfungen mit AstraZeneca sind in Deutschland nach einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts nur für's Erste vorsorglich ausgesetzt. Ich persönlich denke ja, dass relativ schnell wieder mit AstraZeneca geimpft wird.
Wie auch immer. Egal, ob ihr euch impfen lasst oder nicht, egal wie stark eure Nebenwirkungen sind: Passt auf euch auf und bleibt gesund.
Autor:Nina Benninghoff aus Oberhausen |
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