Der Winter kann kommen - WBO für Schnee und Eis gewappnet
Auch wenn der November in seiner vorletzten Woche noch einen kurzen Frühlingstouch mit angenehmen zweistelligen Temperaturen hatte - der Winter kann jederzeit kommen. Die Temperaturen werden wieder sinken, und die Winterkleidung ist angesagt. Wie der Winter wird – ob so mild wie in den beiden vergangenen Jahren, oder ob es mal wieder richtig Winter wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Wie es sich auch entwickelt, die WBO ist für den Winterdienst in unserer Stadt gerüstet.
Auch in Oberhausen geht der Trend zum Feuchtsalz
Wie in vielen Kommunen geht es bei der Frage, welches Streumittel eingesetzt wird, auch in Oberhausen mehr in Richtung Feuchtsalz. Das Verhältnis lag zuletzt bei etwa einem Drittel Sole zu zwei Dritteln Streusalz. Auch in Oberhausen wird beim Feuchtsalz das sogenannte FS 30 verwendet. Hier besteht das Taumittel zu 70% aus Trockensalz, also Natriumchlorid, und zu 30% aus Sole. Letztere ist in Wasser aufgelöstes Natriumchlorid mit einem Bestandteil von 22%. Beides wird getrennt in den WBO-Winterdienstfahrzeugen eingelagert. Beim Ausbringen wird das Trockensalz dann mit Sole besprüht.
Feuchtsalz bietet wichtige Vorteile
Es bleibt gleichmäßig und dicht sofort auf der Fahrbahn haften und wirkt auch sofort. Es hat eine längere Verweildauer und ermöglicht eine witterungskonforme Streuung auch bei tieferen Temperaturen. Das heißt: Durch das bessere Haftungsvermögen wird die Verkehrssicherheit gesteigert.
Anders ist es bei reinem Streusalz. Dies muss nämlich zuerst die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen, um seine volle Wirkung entfalten zu können. Bis dahin kann es durch den Fahrtwind oder Windböen verwehen und so schnell nach rechts und links an den Fahrbahnrand gelangen. Das hoch konzentrierte Salz hat noch eine weitere Auswirkung: Es belastet die Umwelt mehr, u.a. weil sich der Salz-Bestandteil Chlorid in den dortigen Pflanzen ablagern kann.
Feuchtsalz ist insgesamt betrachtet auch effektiver. Je tiefer die Temperaturen sinken, desto mehr Salz wird gebraucht und desto länger braucht der Tauprozess. Um die Wirkung zu optimieren, bringt die WBO bei tiefen Temperaturen das Salz vorbeugend auf mit dem Ziel, dass sich die Glätte möglichst gar nicht erst bildet.
Wird die Feuchtsalztechnik wie bei der WBO mit allen genannten Vorteilen konsequent angewendet, können im Winterdienst Einsparungen beim jährlichen Salzverbrauch von durchschnittlich 24 Prozent erreicht und mögliche Umweltschäden entscheidend verringert werden.
Winterdienst seit Anfang November startbereit
Die Wirtschaftsbetriebe haben für diesen Winter ca. 2.000 Tonnen Salz und 58.000 Liter Sole eingelagert. Im letzten Winter wurden 877 Tonnen Salz und 51.000 Liter Sole verbraucht, im Vorjahr waren es gerade mal 246 Tonnen Salz und dazu 57.000 Tonnen Sole. Der Winterdienst ist wie jedes Jahr seit dem 1. November am Start. Wenn der Winter kommt, sind üblicherweise von frühmorgens an sieben Räum-Fahrzeuge unterwegs. Auf Geh- und Überwegen, wo es keine Anwohner gibt, streuen bei Bedarf 60 bis 70 Mitarbeiter per Hand.
„Einsatztage können für unsere Beschäftigten lang werden und bis in die Nacht hinein dauern“, sagt WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff. „Dazu kommen gegebenenfalls auch samstags, sonntags oder an den Feiertagen Einsätze, die unsere Mitarbeiter engagiert abarbeiten.“
Straßen werden in bestimmter Reihenfolge geräumt
Insgesamt umfasst das Straßennetz in Oberhausen rund 560 Kilometer. Diese Straßen werden nach einer festen Prioritätenliste nach drei Dringlichkeitsstufen, die die Stadt festgelegt hat, von Schnee und Eis befreit:
- D1 Hauptstraßen, alle für den ÖPNV wichtigen Straßen, Straßen mit hoher Verkehrsbelastung und Unfallschwerpunkten
- D2 Nebenstraßen, Straßen, die aus Wohngebieten zu den Hauptstraßen führen
- D3 Anliegerstraßen und verkehrsberuhigte Zonen, soweit sie in der Straßenreinigungs-satzung veranlagt sind.
„Allein durch die Prioritätenliste mit den Stufen 1-3 erklärt sich die Abarbeitung unseres Einsatzgebietes“, betont WBO-Geschäftsführer Karsten Woidtke.
Daneben gibt es weitere Straßen, für die die Grundstückseigentümer verpflichtet sind, diese gemäß der städtischen Straßenreinigungssatzung zu reinigen und von Schnee und Eis zu befreien.
Autor:Andrea Rupprath aus Oberhausen |
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