Soziales
5. Palliativ- und Hospiztag: Wege aus der Einsamkeit

Der Palliativ- und Hospiztag stieß auf eine reges Interesse.  | Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne
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Einsamkeit, Trauer und Alter – diese Themen standen im Mittelpunkt des 5. Palliativ- und Hospiztages, der am 7. Oktober im Seniorenzentrum Gute Hoffnung stattfand. Es gab Vorträge und Diskussionen, zudem konnten sich Einrichtungen aus Palliativ- und Hospizeinrichtungen dem interessierten Publikum vorstellen. Organisiert hatten die Veranstaltung das Palliativnetz Oberhausen und die Stadt Oberhausen, der Leiter des städtischen Bereichs Gesundheit, Dr. Emanuel Wiggerich, eröffnete sie.

„Einsamkeit ist ein sehr subjektives Gefühl“, betonte Andreas Stahl, neuer Hospizleiter der christlichen Hospize Oberhausen. Gemeinsam mit Anna Schrief, Mitarbeiterin in der Öffentlichkeitsarbeit im Team Prävention und strategische Gesundheitsplanung der Stadt Oberhausen, führte er durch das Programm. „Zum Beispiel kann Einsamkeit für manche einen empfundenen Mangel an engen, emotionalen Bindungen bedeuten“, sagte Stahl bei der Anmoderation des ersten Vortrags.

Dr. Janosch Schobin vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. befasste sich mit der Frage, welche Personengruppen besonders gefährdet für Einsamkeit sind, was Warnsignale sein können und wie fließend der Übergang in die Einsamkeit sein kann. An der fiktiven Person Egon zeigte Schobin auf, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Armut und dem Gefühl von Einsamkeit gibt.

Welche Lösungsmöglichkeiten sich durch veränderte Wohnformen und städtebauliche Entwicklungen ergeben, erläuterte Micha Fedrowitz, Mitarbeiter bei WohnBund-Beratung NRW.
Michael Etges, Palliativmediziner und Vorstand des Ambulanten Hospizes Oberhausen, berichtete in seinem Vortrag „Macht Einsamkeit krank oder Krankheit einsam“ über verschiedene anonymisierte Beispiele aus seinem Praxisalltag.

Über Einsamkeit in der Trauer referierte Susanne Overbeck. Sie ist Kinder- und Jugendtrauerbegleiterin bei Sternenzelt e.V. und sprach in ihrem Vortrag „Einsamkeit in der Trauer – Wege und Auswege“ über ihre Arbeit als Trauerbegleiterin und ihre Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Trauergruppen.

Den abschließenden Vortrag hielt Dr. Stephan Welbers vom Seniorenzentrum Gute Hoffnung. Er hatte eine Befragung in Oberhausener Alteneinrichtungen durchgeführt. Das Thema: „Im Alter einsam oder agil“. Die Ergebnisse stellte er beim Palliativ- und Hospiztag vor. Rund 15 Prozent (247 Personen) der Oberhausener Bewohnerinnen und Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen wurden zu ihren Teilhabechancen befragt. 76 % gaben an, sich nicht einsam zu fühlen und am öffentlichen und gemeinschaftlichen Leben teilnehmen zu können (9 % enthielten sich, 15 % gaben an, sich einsam zu fühlen). Aussichten auf schöne Erlebnisse und Verbundenheit mit der Einrichtung und deren Beschäftigten wurden im Durchschnitt positiv mit der Schulnote „2“ bewertet.

Der Palliativ- und Hospiztag stieß auf eine reges Interesse.  | Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne
Dr. Emanuel Wiggerich, der Leiter des städtischen Bereichs Gesundheit, eröffnete die Tagung. | Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne
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