Wie kann "gute Schule" in Oberhausen aussehen?
Welche Schulform soll mein Kind ab Klasse fünf besuchen? Welchen endgültigen Schulabschluss soll es erreichen? Würde ich mein Kind an einer Sekundarschule anmelden, wenn die Möglichkeit dazu bestünde?
Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich Eltern aller Zweit- und Drittklässler derzeit, denn ihre Meinung über das Schulangebot in Oberhausen ist gefragt.
Im Rahmen der Erstellung des Bildungsplans für die Jahre 2016 bis 2020 hat die Gemeindeprüfungsanstalt Dr. Ernst Rösner vom Institut für Schulentwicklungsforschung der Technischen Universität Dortmund als Gutachter beauftragt. Dieses Gutachten, das bis Ende Mai vorliegen wird, enthält unter anderem eine Befragung der Eltern aller Zweit- und Drittklässler. Ab Montag, 9. Februar, werden rund 3.500 Fragebögen in den Schulen verteilt, bis Freitag, 13. Februar, müssen sie ausgefüllt zurückgegeben werden.
„Die Befragung hat das Ziel, das Übergangswahlverhalten der Eltern sowie ihre Wünsche zu erfassen und bei der Erstellung des Bildungsplans zu berücksichtigen“, berichtet Elke Münich, Beigeordnete Jugend, Bildung, Soziales.
Der vierseitge Bogen umfasst elf Fragen. Dabei will man nicht nur in Erfahrung bringen, ob Eltern schon jetzt eine (konkrete) Vorstellung davon haben, welche Schulform ihr Kind nach der vierten Klasse besuchen soll.
Man will darüber hinaus wissen, ob Eltern ihr Kind auch an einer Sekundarschule anmelden würden, wenn dazu die Möglichkeit bestünde. Wie wichtig ist Eltern zudem die Grundschulempfehlung für ihre Schulwahlentscheidung? Wünschen sie nach der Grundschule eine weiterführende Schule mit Ganztagsangebot? Welche Kriterien spielten bei der Wahl der Grundschule eine Rolle?
„Wir wollen die Stimmung abfragen, um der Politik eine bessere Grundlage bei der Diskussion um die Sekundarschulen zu geben“, erzählt Münich. Neben den Fragebögen fließt auch die Schülerzahlentwicklung an allen Standorten mit in das Gutachten ein.
Zum Zeitplan: Wenn das Gutachten Ende Mai/ Anfang Juni vorliegt, werden Informationswerkstätten eingerichtet, an denen unter anderem Schulgemeinden, Bildungsgewerkschaften, die Bezirksregierung und schulpolitische Sprecher teilnehmen. Das Gutachten wird Ende des Jahres in den Schulausschuss eingebracht. Der Beschlusszeitraum erstreckt sich auf das Frühjahr 2016, die Umsetzung des Bildungsplan erfolgt am 1. August 2017. Doch was ist in Oberhausen überhaupt schulorganisatorisch möglich? Münich erklärt: „Selbst wenn sich etwa nur 49 Prozent für eine Sekundarschule aussprechen, bedeutet dies lediglich, dass Potential durchaus besteht. Die Politik wird sich mit dem Thema auseinandersetzen.“ Der Rückbau von Schulstandorten sei nicht zu erwarten, eher der Rückbau von Zügigkeiten.
Autor:Stephanie Kleebaum aus Oberhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.