Case Manager unterstützt bei Integration
Weggefährte für „Vergessene“
Selten genug kommt die Stadt Oberhausen in unterschiedlichsten Städterankings gut weg. Ist allerdings vom Kommunalen Integrationsmanagement Oberhausen die Rede, gilt unsere Stadt als Vorzeigeobjekt. Einen wertvollen Beitrag zu dem Erfolg dieses NRW-weiten Projektes, das Menschen bei der Integration unter die Arme greift, leistet Kais Mansouri, Mitarbeiter im Diakoniewerk Oberhausen (dwo). Geschäftsführer Frank Domeyer ist zudem Mitglied im Lenkungskreis.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung als Erzieher – Sein Anerkennungsjahr absolvierte er im Schifferkinderheim Nikolausburg in Duisburg. – baute Kais Mansouri den Offenen Ganztag an einer Förderschule auf und leitete diesen. Parallel engagierte er sich ehrenamtlich in einem Jugendzentrum. Dort wurde die Kurbel der Caritas auf ihn aufmerksam: Kurze Zeit später war Kais Mansouri Oberhausens erster Streetworker. „Eine super spannende Zeit“, erinnert er sich auch heute noch gern daran zurück. Als ihn im Jahr 2015 eine Anfrage der ehemaligen evangelischen jugendhilfe (ejh)* erreichte, kam ihm die gerade recht: „Weil ich aufgrund meiner Arbeitszeiten kaum Zeit für meine eigenen Kinder hatte, wollte ich mich sowieso neu orientieren.“ Und so nahm er das Angebot, in der Jugendhilfe zu arbeiten, gern an. „Erst war ich in der UMA** 1, dann in der UMA 2, anschließend im Sozialpädagogisch Betreuten Wohnen (SBW). Auf Initiative unseres Geschäftsführers Stefan Weltgen habe ich 2021 meine heutige Position als Case Manager im Kommunalen Integrationsmanagement (KIM) der Stadt Oberhausen angetreten.“
Wir helfen, die Vergessenen aufzufangen und sie zu fördern
In Oberhausen gibt es insgesamt zwölf Case Manager. Allein Kais Mansouri betreut rund 60 Klientinnen und Klienten mit mehr oder weniger Unterstützungsbedarf. „Keiner hat nur ein Problem. Die meisten kommen mit einer multiplen Problemlage zu uns.“ Zielgruppe sind Menschen mit internationalen Familienbiografien, die nach Deutschland gekommen sind, deren Integration aber ins Stocken geraten ist. Die Gründe dafür sind vielfältig: Viele Betroffene hätten – auch Jahre nach der Ankunft in Deutschland – mit unterschiedlichen Traumata zu kämpfen. Genau hier kommt KIM ins Spiel. „Wir helfen, die Vergessenen aufzufangen, sie zu fördern, sodass Hemmnisse abgebaut werden, und ihnen existenzielle Sorgen und Ängste zu nehmen, um ihnen die Integration zu erleichtern. Unser oberstes Ziel sind die Verstetigung und die unbefristete Aufenthaltserlaubnis.“ Dabei sei jeder Fall anders und gelte es, immer wieder kreativ zu werden, neu zu denken und auf bestehende Netzwerke zurückzugreifen. „Menschen, die zu mir kommen, haben oft ganz viele Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Meist wissen die aber gar nichts voneinander.“ Also fungiert Kais Mansouri als Dreh- und Angelpunkt, bündelt Informationen und bringt Betroffene und Zuständige an einen Tisch. Manchmal kümmere ich mich auch einfach nur um den Schriftverkehr mit den Behörden.“ Und wenn er mal nicht helfen kann? „Ich schicke niemanden weg, sondern vermittele an andere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Ich sehe mich als Weggefährte“, sagt der dwo-Mitarbeiter. „Die Resonanz auf dieses Angebot ist super. Viele Menschen sind froh und dankbar.“ Deswegen mache ihm die Arbeit besonders viel Spaß. „Es geht richtig was vorwärts.“
** Bei der „UMA“ handelt es sich um eine Wohngruppe für Unbegleitete Minderjährige Ausländer. Zurzeit haben wir eine Wohngruppe mit Sitz in Königshardt.
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