Sterkrader Wald
Von „alten Weibern“, die auf Bäume klettern

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„Es gibt kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern!“ – Unter diesem Motto, welches auf ein Zitat von Astrid Lindgren zurückgeht, stellte der Frauensalon im Literaturhaus Oberhausen seine Kunstaktion im Sterkrader Wald.

Mit Leitern, bunten Bändern und literarischer Vorbereitung trafen sich die Frauen am Samstag, 30. Oktober 2021, um den von der Rodung für das Autobahnkreuz Oberhausen bedrohten Bäumen ihren Namen zu geben.

Auf dem Weg zu den bedrohten Flächen hielt die bunte Gruppe immer wieder an, um sich musikalisch, literarisch oder auch in Form eines „Rap“ mit dem Thema auseinander zu setzen. Tenor der Vorträge: Der Sterkrader Wald soll in seiner jetzigen Form weiterleben!

Schließlich wurde das mit Flatterband abgespannte Gebiet erreicht, wo die Frauen (und auch einzelne Männer) die Leiter anlegten und bunte Banderolen mit ihren Vornamen anbrachten. Aus bisher namenlosen Bäumen wurden bei dieser Aktion „Marga“, „Bärbel“, „Nele“ und Co.

„Wenn jetzt die Autobahn GmbH mit ihren Kettensägen kommt“, so erklärte eine Teilnehmerin bei der Namensgebung, „fällen sie Bäume, die unseren Namen tragen. Das werden wir nicht zulassen!“ Und so dichteten sie ins Reimschema des bekannten Liedes „Mein Freund der Baum ist tot“ eine weitere Strophe hinzu:

„Bald wächst die Bahn aus Beton und Stein / Dort wo man ihn hat abgeschlagen. / Bald werden Autos entlang jagen / Dort wo er stand im Sonnenschein. / Wir werden tatenlos nicht zuseh'n / Und werden nicht auf Wunder warten / Die Vernunft mischt neu die Karten / Und der Wald, er bleibt bestehn! / So müssen wir sehr viele werden / Es soll nicht in ihren Händen sein / Was mit und allen wird auf Erden.“

Autor:

Tobias Szczepanski aus Oberhausen

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