BUND-Kreisgruppe Oberhausen:
Viele Informationen und lebhafte Diskussion über die Rückkehr des Wolfes

Am 28. März 2019 hatte die BUND-Kreisgruppe Oberhausen zu einem Vortrag mit dem Thema „Der Wolf als Heimkehrer – heißen wir ihn willkommen!?” eingeladen und viele Oberhausener Bürgerinnen und Bürger waren dazu in das Haus Ripshorst gekommen.

Die Referentin Dr. Christine Thiel-Bender, Luchs- und Wolfsberaterin, BUND Referentin Artenschutz, stellte viele Informationen zur Biologie des Wolfes und zu seinem Vorkommen in Deutschland und NRW vor. Durch genetische Untersuchungen ist belegt, dass der weibliche Wolf GW954f , der am Niederrhein und auch auf Oberhausener Stadtgebiet unterwegs ist, von einem niedersächsischen Wolfsrudel abstammt. Da ein Wolf an einem Tag bis zu 75 km zurücklegen kann, ist eine solche Wanderung kein Problem. Und deshalb ist auch die umliegende "Pufferzone" um das Wolfsgebiet Schermbeck mit einer Fläche von 2.805 Quadratkilometern, fast drei Mal so groß wie das Wolfsgebiet selbst.
Die Rückkehr des Wolfes macht Beratung und Unterstützung nötig. Hingewiesen wurde auf Wolfsberater, die bei Anfragen und Schadensfällen zuständig sind. Die notwendigen Informationen dazu findet man auf der Internetseite des LANUV: www.wolf.nrw.de.

Achim Hertzke, Sprecher AG Wolf BUND NRW, forderte bessere Hilfen für Weidetierhalter. Der Wolf ist ein lernfähiges Tier und so ist es nicht verwunderlich, dass die Wölfin „GW954f“ am Niederrhein immer wieder Übergriffe auf Weidetiere unternimmt. Sie hat gelernt, dass es so besonders leicht ist, Beute zu machen, viel erfolgreicher, als nach Rehen und anderen Wildtieren zu jagen. Aber Menschen haben es auch zugelassen, dass die Wölfin diese Erfahrungen machen konnte. Damit Wolfsschutz und Wolfsmanagement funktionieren, reicht es nicht aus, nur im Schadensfall zu reagieren. Wichtig ist, vorausschauend zu handeln.

Nach dem Vortrag wurden Fragen und Statements ausgetauscht. Einige Teilnehmer, insbesondere Weidetierhalter, sahen die Rückkehr des Wolfes kritisch. Dagegen wurde von anderen angemerkt, dass in vielen Ländern, die touristisch sehr attraktiv seien, Wölfe und andere Raubtiere durchaus häufig vorkommen und zumeist keine Probleme dadurch entstehen würden.

Cornelia Schiemanowski, Sprecherin der BUND-Kreisgruppe Oberhausen: „Die Sorgen und Ängste vieler Menschen über die Rückkehr des Wolfs, der hier über 100 Jahre nicht mehr in freier Natur gesehen wurde und um den sich viele Mythen ranken, müssen ernst genommen werden. Mit Veranstaltungen und Vorträgen möchten wir über die Biologie und Verhaltensweisen des Wolfes sowie den Artenschutz aufklären.“

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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