Streit um Autobahnausbau

Foto: Archiv Carsten Walden

Der geplante Ausbau des Autobahnkreuzes A2/A3 in der Diskussion. Während sich die Grünen gegen den Ausbau und die damit verbundene Fällung von mehreren Hundert Bäumen aussprechen, will die SPD den Ausbau, damit bei Staus die Anwohner weniger Lärm ausgesetzt sind.

Aus der vor Kurzem veröffentlichten Beantwortung einer Anfrage der FDP an die Bundesregierung zu den Umweltfolgen des Autobahnkreuz-Ausbaus geht hervor, dass der geplante Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes A2/A3 künftig 670.000 Quadratmeter an Straßenfläche bedeutet.

54.000 Quadratmeter, also acht Fußballfelder, städtischer Wald wird mehr als bisher für Straßenflächen genutzt. Dafür sollen nach Angaben des BUND, Kreisgruppe Oberhausen, Hunderte Bäume geopfert werden.
Nach Ansicht der Grünen werden auch entlang der Autobahn Bäume verschwinden und durch die Rodungen in beiden Richtungen wertvolle Biotopverbundstrukturen verschwinden. „Statt auf eine bewachsene Böschung schauen die Menschen nach Abschluss der Arbeiten auf eine fast zehn Meter hohe Wand", so Axt. Der versprochene Lärmschutz sei deshalb eine große Mogelpackung, mit der man versucht, die Umwelt- und Naturschutzschäden zu kaschieren.
Die Grünen in Oberhausen bleiben bei ihrer Forderung, dass beim Umbau des Autobahnkreuzes Oberhausen keine Bäume gefällt werden dürfen, und sind für Änderungen der Planungen, die zum Beispiel auch die Benutzung der Standstreifen bei Stau in den Verkehrsspitzenzeiten vorsehen könnten. Zukunftsorientierte Verkehrspolitik darf nicht das Ziel haben, immer breitere Autobahnen und Straßen zu bauen, auf denen innerhalb weniger Jahre wieder nur Staus sind.

Gesundheitliche Belastung

Anders sieht es die Oberhausener SPD: „Zum wiederholten Male verlieren die Oberhausener Grünen betroffene Menschen komplett aus ihrem Blickfeld.“ So kommentiert Ulrich Real, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, die Stellungnahme des Grünen Stadtverordneten Norbert Axt zu den Ausbauplänen.
Bekanntermaßen seien gerade die direkten Anwohner der A2 und der A3 rund um das Oberhausener Kreuz stark belastet. Zum einen durch Lärm, zum anderen durch vielfältige Emissionen bei Staus rund um das Kreuz. „Wenn der Verkehr steht, die Motoren laufen, sind gerade die Anwohner einer hohen gesundheitlichen Belastung ausgesetzt“, so Real.
Durch die Umbaupläne entstünden neue Rechtsansprüche auf lärmmindernde Maßnahmen. Dazu zählen sowohl aktive als auch passive Lärmschutzmaßnahmen. Zugleich werden die Emissionen durch den fließenden Verkehr erheblich gesenkt. Dies bedeutet nach Ansicht der SPD eine erhebliche Zunahme von Lebensqualität für die direkten Anlieger der Autobahn. „Wenn die Lärmschutzwand dazu führt, dass die Anwohner nachts wieder ruhig schlafen können, dann ist die Höhe der Lärmschutzwand kein echtes Argument gegen den Ausbau“, erklärt Real.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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