Rückführung der OGM
Als 2001 die OGM, die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH, ins Leben gerufen wurde, befand sich Oberhausen wirtschaftlich am Boden. Dank des Konstrukts OGM blieb die Stadt wenigstens ein wenig handlungsfähig.
Angesichts der aktuellen Haushaltssituation ist dieser Punkt zumindest momentan entschärft. Häufig geäußerte Unzufriedenheit mit der OGM, eine Entfremdung von der Stadt bis hin zur Handy-Affäre, das alles hat auch in der Politik das Thema "OGM" auf die Tagesordnung gebracht. "Die Arbeitsteilung hat sich am Ende nicht mehr bewährt", so Oberbürgermeister Daniel Schranz. Die OGM-Geschäftsfelder zurück zur Stadt, das spart der Stadt bis zu fünf Millionen Euro an Umsatzsteuer. Geld, was eventuell neue Spielräume bei Steuersätzen wie der hohen Grundsteuer eröffnet.
Nach anfänglich hartem Widerstand gegen die Pläne der Beratergesellschaft KPMG wurde an einem runden Tisch ein breiter Konsens unter anderem mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft über die Zukunft erzielt. Die bisherigen Ratsbeschlüsse zum Thema fielen einstimmig aus.
Abläufe verbessern
"Es geht nicht darum, die OGM zu zerschlagen, es geht darum, Abläufe zu verbessern", gibt Daniel Schranz die Linie vor. Umfangreiche Entscheidungskompetenzen gehen zurück an den Stadtrat, der Oberbürgermeister besitzt die Rechtsaufsicht. "Wir suchen auch bei den noch offenen Fragen den größtmöglichen Konsens." Besonderes Augenmerk liegt auf der Zusammenführung der IT, "hier haben wir besonderen Nachholbedarf", so Schranz.
In der Ratssitzung am 25. Juni liegt ein Beschlussvorschlag auf dem Tisch, der die Dinge endgültig ins Rollen bringen soll, nachdem die sieben Arbeitsgruppen zu den Hauptthemen entweder schon finale Ergebnisse aufweisen können oder weit fortgeschritten sind. Der Eigenbetrieb soll zum 1. Januar 2020 in Betrieb gehen.
Nahezu alle heutigen Aufgaben der OGM sollen in einen neuen Eigenbetrieb wechseln, das sind die Bereiche Objektbetreuung und Baumaßnahmen, Friedhöfe, Sport- und Grünflächenmanagement, das Tiergehege im Kaisergarten, das Grundstücks- und Mietwesen, das Beschaffungswesen und OGM-eigene Querschnittsbereiche. Von ihren früheren Aufgabenfeldern bleiben lediglich die Immobilienverwaltung und - wahrscheinlich - die Bäder bei der OGM.
Etwa 640 Mitarbeiter
640 Mitarbeiter zählt die OGM, bis auf wenige Dutzend werden sie alle zur Stadt wechseln. Bleibt abzuwarten, wie die Zukunft der beiden Geschäftsführer Hartmut Schmidt und Horst Kalthoff aussehen wird. Beide werden nicht Betriebsleiter der "Rest-OGM" werden. Im weiteren Prozess soll es eine neue Arbeitsgruppe "Gründung eines Eigenbetriebes" geben. Geleitet werden soll diese von Hartmut Schmidt und Michael Jehn, Leiter der Stadtkanzlei.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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