Rodung des Sterkrader Waldes für Autobahnausbau

Der Streit um die Rodung des Sterkrader Waldes zur Erweiterung der Autobahn A3 spitzt sich weiter zu. Trotz anhaltender Proteste von Bürgern, Umweltverbänden und Aktivisten bleibt die Stadt Oberhausen fest entschlossen, das umstrittene Bauvorhaben durchzusetzen. Die Entscheidung der Stadt, zugunsten des Autobahnausbaus einen Teil des wertvollen Waldes zu opfern, sorgt weiterhin für Empörung und Widerstand in der Bevölkerung.

Der Sterkrader Wald, eine grüne Oase inmitten des dicht besiedelten Ruhrgebiets, soll weichen, um Platz für zusätzliche Fahrspuren der A3 zu schaffen. Ziel der Maßnahme ist es, den zunehmenden Verkehr zu bewältigen und Staus zu reduzieren. Doch der Preis dafür ist hoch: Mehr als 5 Hektar Wald, darunter jahrzehntealte Bäume, müssen für das Infrastrukturprojekt gerodet werden.

Während die Stadt auf die Notwendigkeit der Verkehrsentlastung verweist, sehen viele Bürger darin eine bewusste Entscheidung gegen den Schutz von Natur und Klima. „Es ist unfassbar, dass in Zeiten der Klimakrise immer noch Wälder für Autobahnen geopfert werden“, kritisiert ein Sprecher der Bürgerinitiative. Die Initiative hat in den letzten Monaten immer wieder Protestaktionen organisiert und fordert, alternative Lösungen zu prüfen, um den Wald zu erhalten.

Die Stadt Oberhausen zeigt jedoch keinerlei Einsicht. Oberbürgermeister Daniel Schranz betont, dass der Ausbau der A3 von „überregionaler Bedeutung“ sei und der wachsende Verkehr nur durch eine Erweiterung der Fahrbahn bewältigt werden könne. Doch genau dieses Gesamtinteresse wird von vielen in Frage gestellt, vor allem, da alternative Verkehrskonzepte wie der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in den Planungen kaum berücksichtigt werden.

Auch Umweltverbände kritisieren die Entscheidung scharf. Der BUND und Greenpeace werfen der Stadt vor, ökologische und soziale Verantwortung zugunsten kurzfristiger wirtschaftlicher Interessen zu opfern. Die geplante Rodung wird als fatales Signal gewertet – insbesondere in einer Region, die ohnehin mit hohen Luftverschmutzungswerten und zunehmender Flächenversiegelung zu kämpfen hat.

Die Lage spitzt sich weiter zu, da auch juristische Schritte erwogen werden. Aktivisten haben bereits angekündigt, notfalls Baumhäuser zu errichten und die Rodung durch Blockaden zu verhindern. Eine Eskalation des Konflikts ist nicht ausgeschlossen.

Die Stadt bleibt derweil auf ihrem harten Kurs. Trotz des anhaltenden Widerstands und der Appelle, den Wald als wichtigen Lebensraum für Tiere und als Klimapuffer zu schützen, soll die Rodung wie geplant vorangetrieben werden. Für viele Bürger Oberhausens steht fest: Die Stadt hat sich bewusst gegen Natur und den Willen ihrer Einwohner gestellt. Der Sterkrader Wald wird zu einem weiteren Symbol des Kampfes gegen die rücksichtslose Ausweitung von Autobahnen in Deutschland – ein Kampf, der noch lange nicht entschieden ist.

Autor:

Timo Müller aus Dinslaken

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