Radschnellwege sind keine Lösung

- hochgeladen von Henning v. Stoltzenberg (DIE LINKE)
Radschnellwege sind keine Lösung um den täglichen Verkehrskollaps auf den Oberhausener Straßen zu vermeiden. Wenn man sich mal ernsthaft fragt, wie viele BürgerInnen jeden Tag zur Arbeit über Radschnellwege 20 Kilometer hin und 20 Kilometer zurückfahren würden, muss man zu der Einschätzung kommen, dass dies selbst für Radenthusiasten tagtäglich nicht machbar ist. Eine spürbare Reduzierung des Autoverkehrs ist so nicht zu erreichen!
Radschnellwege werden von den Parteien vorgeschlagen, die sich umweltfreundlich zeigen wollen, aber die bestehende Autovorrangpolitik nicht ändern wollen. RadfahrerInnen bekommen eigene Wege abseits des Autoverkehrs, so dass die Autos weiter wie bisher den Verkehr in den Städten dominieren.
Schaut man in die Statistiken, wie sich der Autoverkehr auch in Oberhausen zusammensetzt, stellt man fest: über 30 % der Wege mit dem Auto sind kürzer als 3 Kilometer. Hier muss angesetzt werden, denn durch eine Umlagerung dieses Kurzstreckenverkehrs aufs Rad, Füße und ÖPNV könnte eine spürbare Entlastung der Straßen realisiert werden.
Eine Förderung des Kurzstreckenverkehrs von Rad und Fuß, bedeuten zwangsläufig auch Einschnitte für den Autoverkehr. Denn der Platz auf unseren Straßen ist nur begrenzt vorhanden. Bekommt das ökologisch förderungswürdige Fahrzeug mehr Platz, bedeutet dies automatisch weniger Platz für den Luftverschmutzer.
Und deshalb sind Radschnellwege so beliebt als Lösung für die Verkehrsproblematik. Denn welche der etablierten neoliberalen Parteien will es sich mit der Automobilindustrie verscherzen?
Michael Hake
Planungsausschuss
Linke.Liste Oberhausen
Autor:Henning v. Stoltzenberg (DIE LINKE) aus Oberhausen |
2 Kommentare
Richtig, Herr Hake.
Ich bin jetzt seit dem 01.04.2016 nur noch mit dem Fahrrad in Oberhausen und Umgebung unterwegs - aus Kostengründen bin ich damals umgestiegen. In dieser Zeit habe ich inzwischen über 4.700 km gefahren.
ABER:
1. die "Radwege" ausserhalb der Hauptverkehrsstrassen werden trotz vorhandener - trennender - Verkehrsschilder von den Fussgängern bevorzugt. Und das ist Stress und reduziert die Fahrgeschwindigkeit.
2. viele Radwege sind durch den daraufliegenden Schotter nicht verkehrssicher! Erst recht nicht, wenn's bergauf oder bergab geht. Da rutsche ich beim Bergauf-Bremsen rückwärts den Berg wieder runter und kann nicht sicher anhalten und absteigen. Auch das Bremsen bergab ist nicht effektiv.
3. Wo die Radwege auf den Fusswegen gekennzeichnet sind, sind oft Holperstellen durch Baumwurzeln anstrengend - z.B. Steinbrinkstrasse Richtung MAN-Turbo hin und zurück, z.B. Duisburger Strasse zwischen Mülheimer Strasse und Buschhausener Strasse, und viele andere.
4. Dann parken Pkws und auch Lkws auf den Radstreifen - ständig und nicht nur temporär.
Na ja und so weiter.
So ist Radfahren in Oberhausen nicht bequem und auch nicht sicher. Da gibt es viel Arbeit!
Richtig, Herr Henning v. Stoltzenberg !!!
Entschuldigung!