Politisches Engagement
„Es ist wichtig, dass sich Jugendliche politisch engagieren, dass ihnen ein Forum geboten wird.“ Constanze Weber, Mitglied in der Vorbereitungsgruppe zum Jugendparlament, brachte es auf Punkt. Am Donnerstagabend konstituierte sich das Gremium, das zukünftig allen Jugendlichen der Stadt als politisches Sprachrohr dienen soll.
Im Vorfeld war‘s ein ziemliches Hin und Her, bis die Gründung des Jugendparlaments (Jupa) endlich in trockenen Tüchern war.
Oberbürgermeister Klaus Wehling, der die Sitzung auch als „Alterspräsident“ leitete, wies in seiner Eröffnungsrede noch einmal auf die Schwierigkeiten hin: Oberhausen unter Haushaltskonsolidierung und - daraus resultierend - die Ablehnung der Gründung eines Jupa durch die Kommunalaufsicht, die das Jupa als so genannte freiwillige Leistung einstufte und somit keinen Anlass zur Genehmigung des Gremiums sah.
Der Wille, ein Jugendparlament zu installieren, sei jedoch so stark gewesen, dass nun die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Jugendvertretung geschaffen worden seien. So gebe es jetzt einen Raum im Rathaus und auch das Budget in Höhe von 10.000 Euro pro Jahr sei durch Sponsoren gesichert. Jugenddezernent Reinhard Frind und Jugendamtsleiter Hans-Georg Poss nehmen die Schüler beratend unter ihre Fittiche.
36 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren wollen sich nun zunächst bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode - so ist es angedacht - einmal im Monat treffen, um die Belange junger Menschen in der Stadt zu besprechen, bei möglichen Problemen Lösungsvorschläge zu erarbeiten und diese ihren erwachsenen Kollegen im Stadtrat mitteilen. Um konstruktiv zu arbeiten sollen thematisch abgegrenzte Arbeitskreise gegründet werden.
An Ideen, was Jugendlichen in der Stadt wichtig ist, mangelt es nicht. An aktuellen Themen würden die Jugendlichen gern an der Lösungssuche zum Haus der Jugend oder den städtischen Sparvorschlägen beteiligt werden. Auch Aktionen gegen Rechts sowie Integration und Inklusion stehen bei den Schülern ganz oben auf der Agenda.
Außerdem würden sie gern das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche in der Stadt verbessern wollen - angefangen bei Festivals unterschiedlichster Art, bis hin zu überdachten Spielplätzen für die Kleinsten.
Aber auch ganz pragmatische Wünsche stehen auf der Liste. So kam der Vorschlag, Berufspraktika weiter auszubauen oder für angehende Schulabgänger, auch für Abiturienten, einen Berufstag in den Schulalltag zu integrieren. Für die Stadt schlugen die Schüler vor, mehr Mülleimer zu installieren, um Oberhausen sauberer werden zu lassen.
Klar ist, dass die Jugendlichen bei der Bearbeitung der Themenfelder nicht allein gelassen werden. Bei auftretenden Fragen haben sich als Ansprechpartner Vertreter aller Fraktionen sowie der Oberbürgermeister persönlich angeboten.
Die Vertreter des Jugendparlaments basteln zurzeit noch an einer Internetseite.
Erreichbar ist das Gremium deshalb im Moment über das soziale Netzwerk „facebook“ unter jupa Oberhausen oder über den Stadtjugendring unter jupa@jugendring-oberhausen. de
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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