Partnerstadt in Frankreich gesucht
Oberhausen. Anfang Februar 2013 stellte Oberhausens CDU-Fraktion im Rat der Stadt einen Antrag mit dem Inhalt: Oberhausen soll sich zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysee-Vertrages auf die Suche nach einer französischen Partnerstadt begeben. „Das Abstimmungsergebnis war eindeutig. Alle Ratsmitglieder haben damals dem Antrag zugestimmt“, erinnert sich Simone-Tatjana Stehr, die fünf Jahre später „sehr enttäuscht darüber ist, dass eine ernsthafte Suche nicht stattgefunden hat“.
„Wir hatten ein einstimmiges Ratsergebnis und durften dementsprechend optimistisch sein, dass unsere Stadt eine Partnerstadt in Frankreich bekommen würde. Fünf Jahre später müssen wir feststellen, dass der Enthusiasmus der Oberhausener Verwaltung nicht so ausgeprägt ist wie der Enthusiasmus der Oberhausener Politik“, so die Oberhausener CDU-Fraktionsvorsitzende, die anfügt: „Dass wir in fünf Jahren nicht einmal einen einzigen Vorschlag vorgelegt bekommen haben, ist ein Unding. Den Willen des Rates hat die Verwaltung nicht zu ignorieren.“
Stehr glaubt nicht daran, dass „die Erklärung greift, dass es so viele deutsch-französische Partnerschaften zwischen Kommunen gibt, dass keine Partnerstadt gefunden werden kann“: „Die Verbindungen zu Frankreich sind eng und müssen in unserem gemeinsamen Europa noch enger werden. Wir haben bereits vor Jahren erklärt, dass die französische Partnerstadt nicht unbedingt die gleiche Größe haben müsse wie Oberhausen. Es wäre durchaus auch eine Partnerregion möglich. Das hat doch im Fall von Sardinien auch geklappt.“
Oberhausen sardische „Partnerin“ ist die italienische Provinz Carbonia-Iglesias. Weitere Partnerstädte sind Mersin in der Türkei, Saporoshje in der Ukraine und Middlesbrough in Großbritannien.
Anknüpfungspunkt zu Oberhausen
Die CDU-Fraktionsvorsitzende betont: „Ideal wäre es, wenn die Partnerstadt oder -region einen Anknüpfungspunkt zu Oberhausen bieten würde. Das sollte kein Problem sein. Frankreich ist zum Beispiel eine Nation mit einer bedeutenden Filmkultur und zahlreichen Filmfestivals. Das würde sich als Anknüpfungspunkt zur Stadt der Internationalen Kurzfilmtage mehr als anbieten.“
Elysee-Vertrag
Der sogenannte Elysee-Vertrag, der Freundschaftsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland auf den die CDU-Fraktion vor fünf Jahren Bezug genommen hatte, wurde am 22. Januar 1963 von Frankreichs Präsident Charles de Gaulle und von Bundeskanzler Konrad Adenauer unterzeichnet. Hintergrund
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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