BUND Oberhausen:
Offenlegung der Planunterlagen zum Aus- und Umbau des Autobahnkreuzes A2/A3/A516 beginnt am 22. Juni 2020 – alle Bürger*innen müssen Einsicht nehmen und Einwendungen formulieren können

Wir setzen uns nachdrücklich für den Erhalt des Sterkrader Waldes ein. Mit seiner Gesamtfläche von 204 ha ist er der zweitgrößte Waldbestand Oberhausens und besitzt eine hohe Bedeutung für diese Region. In seine alten Hallenbuchenwälder sind Bestände der Hainbuche, Roteiche, Erle, Bergahorn und Kiefer eingestreut. Das Gebiet wird durchzogen vom Handbach, der stellenweise die typische Fließgewässerdynamik eines mäandernden Waldbachs aufweist. Der Wald dient in seiner Beschaffenheit als Lebensraum für zahlreiche zum Teil gefährdete Tier- und Pflanzengemeinschaften. Um diesen wertvollen Waldbestand zu schützen, darf ein Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes A2/A3/A516 nur innerhalb des bestehenden Kreuzes stattfinden – solche Planungsvarianten bestehen!

Die Planunterlagen müssen einen Monat lang (Auslegefrist) für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich zur Einsicht ausgelegt werden. Die Offenlegung findet digital und im Technischen Rathaus vom 22.06.2020 bis zum 21.07.2020 statt. Weitere Infos bei der städtischen Verkehrsplanung unter den Rufnummern 0208 825-2748 und 0208 825-3257 sowie per Mail an verkehrsplanung@oberhausen.de. Danach besteht die Möglichkeit Einwendungen gegen den Autobahnausbau bis zum 21.08.2020 zu machen.

Der BUND Oberhausen hat die Verschiebung der ursprünglich für April 2020 geplanten Offenlage der Pläne wegen der Corona-Krise begrüßt, stellt nun aber fest, dass die nun geplante Offenlage unter erschwerten Bedingungen (Anmeldung der Einsichtnahme, strenge Termineinhaltung, einzelne Vorsprache, Hygienemaßnahmen einhalten, eigenes Schreibmaterial mitbringen) und während der Haupturlaubszeit für die Bürgerbeteiligung sehr ungünstig ist! Man fragt sich, ob die Bezirksregierung Köln als zuständige Behörde mit diesen Rahmenbedingungen die Bürgerbeteiligung möglichst niedrig halten will? Unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie wäre eine verlängerte Offenlage von wenigstens 2 Monaten eine angemessene Reaktion der Bezirksregierung. Dennoch hoffen wir, dass viele Bürgerinnen und Bürger von ihrem demokratischen Recht zur Einsicht in die Planunterlagen Gebrauch machen können und ihre Fragen und Kritik als Einwendung formulieren.

Die Oberhausener Naturschutzverbände NABU, LNU und BUND haben in der Phase der frühen Bürgerbeteiligung mehr als 4000 Unterschriften für den Erhalt des Sterkrader Waldes gesammelt. Auch der Rat der Stadt Oberhausen hat sich 2017 in einem Beschluss dafür ausgesprochen.
Wir setzten uns weiterhin für diese Forderungen ein:
Erhalt des wertvollen Naturschutz- und Landschaftsschutzgebietes Sterkrader Wald.
Errichtung der längst überfälligen Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn im Bereich von Schmachtendorf und Königshardt.
Alle Planunterlagen müssen in Hinsicht auf einen möglichst geringen Eingriff in Natur und Umwelt geprüft werden.
Kostengesichtspunkte sind bei der Prüfung nachrangig.
Bürgerinnen und Bürger müssen bei allen Prüfungen einbezogen werden.
Alle notwendigen Ausgleichsmaßnahmen und Ersatzpflanzungen müssen auf Oberhausener
Stadtgebiet realisiert werden. Die Grünstreifen und Böschungen entlang der Autobahn nach
Norden und Osten müssen erhalten bleiben, um den Biotopverbund zu gewährleisten.
Zusätzlich ist die Einrichtung einer Grünbrücke oder einer Untertunnelung für
Tierwanderungen notwendig.

Der BUND Oberhausen wird die Öffentliche Auslegung der Planunterlagen zum Ausbau des Autobahnkreuzes nutzen, um über die aktuellen Planungen und die Folgen für den Sterkrader Wald zu informieren. Alle Bürgerinnen und Bürger sollten die Chancen zu Einsichtnahme und zur Abgabe von Anregungen und Einwendungen nutzen können. Bitte informieren Sie uns, wenn Ihnen die Einsichtnahme nicht ermöglicht oder unverhältnismäßig erschwert wird.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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