„Sinnloses Machtgehabe eines alten weißen Mannes“
Ökumenisches Gebet für den Frieden

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Rund 200 Gläubige versammelten sich am 26.02.2022 in der Lutherkirche in Oberhausen, um gemeinsam mit Superintendent Joachim Deterding, Pfarrerin Ulrike Burkardt und Pfarrer Thomas Eisenmenger ökumenisch für den Frieden zu beten.

„Es ist Krieg in Europa, und das macht mir Angst“, bekennt Superintendent Deterting zur Eröffnung. Für den russischen Präsidenten und seinen Krieg gegen die Ukraine findet Deterding klare Worte: es sei das „sinnlose Machtgehabe eines alten weißen Mannes, und deshalb sollten vielleicht wir als alte weiße Männer als erstes aufstehen dagegen“.

Deterding weiter: „Wir glauben nicht an die Macht der Waffen, die Macht des Geldes, die Macht der Herrschenden - wir glauben an die Macht der Liebe Gottes.“ Und Pfarrerin Ulrike Burkardt zitiert Jimmy Hendrix: „Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden.“

Für Superintendent Deterding ging es mit dem Friedensgebet darum, „die Gefühle der Menschen hier aufzunehmen, ihnen Raum zu geben und sie vor Gott zu bringen“. Gott lasse sich vielleicht nicht durch Gebete zu irgendetwas bewegen, „aber ich weiß, dass Gott Frieden will für uns“.

Dem stimmt auch eine der Besucherinnen zu. Inke, 32: „Ich bin hier, weil ich mich angesichts der aktuellen Lage ohnmächtig fühle und Trost und Kraft suche in der Gemeinschaft. Und das finde ich im Gebet und in der Musik.“

Der ebenfalls anwesende Katholikenratsvorsitzende Thomas Gäng ist überzeugt: „Was hilft, wenn nichts zu helfen scheint? Dann hilft sicherlich, gemeinsam bei Gott zu sein und im Gebet seine Sorgen und Bitten vor Gott zu bringen. Und deshalb war es gut, dass wir heute zusammengekommen sind, und gemeinsam in ökumenischer Verbundenheit ein Friedensgebet vor Gott zu bringen.“

Allen Anwesenden seien drei Dinge gemein, vermutet Gäng: „Dass wir unsere Traurigkeit und unsere Wut über den Aggressor und die Leiden, die er über die Menschen gebracht hat, vor Gott bringen. Dass wir unsere Verbundenheit zeigen mit den Menschen in der Ukraine, aber auch mit den jungen russischen Soldaten, die ihr Leben für einen Despoten verlieren werden. Aber ganz besonders, dass wir unsere Hoffnung nicht verlieren, dass der gute Gott es am Ende richten und den Frieden wiederherstellen wird. Wie schön wäre es, wenn wir uns alle an Jesu Gebot halten würden: »Liebet einander, wie ich euch geliebt habe«.“

Autor:

Gers Hülsmann aus Oberhausen

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