Hygieneregeln und Abstandsgebote stellen Herausforderung dar
Öffnung der Schulen wird grundsätzlich begrüßt
Morgen sollen Schüler der Abschlussjahrgänge 10, 12 und 13 in Oberhausen nach fünfwöchiger Corona-Pause wieder zur Schule gehen. Das setzt allerdings voraus, dass verschärfte Hygienestandards in Klassenräumen und Sanitäranlagen sowie Abstandsregelungen zwischen den Schülern umgesetzt werden können.
Die Grünen im Rat sehen die Schulöffnung kritisch. Konkret wird kritisiert, dass wichtige Fragen noch immer offen seien und es keine einheitlichen Standards gebe.
Doch zumindest was die Umsetzung der vorgeschriebenen Hygiene-Standards angeht, scheinen Stadtverwaltung und OGM gut da zu stehen. Der bei der OGM für die Gebäudereinigung zuständige Abteilungsleiter Arno Langhals wird in einer Pressemitteilung der OGM wie folgt zitiert: "Die bis zur Wiedereröffnung der Schulen in allen Schulgebäuden geforderten Grundreinigungen sind vor dem Hintergrund wenig problematisch, weil die Reinigungskräfte und Hausmeister der OGM den Schließungszeitraum der letzten fünf Wochen nutzen konnten, um sogenannte erweiterte Unterhaltsreinigungen in den geschlossenen Objekten durchzuführen".
Reinigung und Hygiene
Und auch für OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt liegen die Unwägbarkeiten ganz woanders: "Die Herausforderungen liegen nicht unbedingt in den erweiterten Reinigungs- und Hygienemaßnahmen selbst, sondern vielmehr darin, wie bekommen wir die Inhalte und Anforderungen an alle Mitarbeiter transportiert. Deshalb haben wir kurzfristig die für Schulen und Ausbildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche verantwortlichen Objektleitungen, Reinigungskräfte und Hausmeister zu Informationsveranstaltungen einbestellt und in die zusätzlichen täglichen Reinigungs- und Hygieneleistungen eingewiesen."
Die tägliche Reinigung werde dahin gehend erweitert, dass alle Kontaktflächen wie Boden, Tische, Fensterbänke, Handläufe, Türen und Türgriffe mit alkoholhaltigen Reinigungsmitteln gesäubert würden und damit die desinfizierende Wirkung gewährleistet sei.
Täglicher Kontakt zu Schulleitungen
Schuldezernent Jürgen Schmidt begrüßt grundsätzlich die Öffnung der Schulen, denn die lange Zeit der Schließungen habe alle Beteiligten vor neue und große Herausforderungen gestellt. Besonders für Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen sieht Schmidt die Gefahr, dass diese Kinder "Rückschritte in ihrer Bildungsentwicklung zu verzeichnen haben". Auch das schrittweise Vorgehen zur Einbindung verschiedener Jahrgänge in den Schulbetrieb betrachtet der Dezernent positiv, da darüber "die Hygiene mit Blick auf den Infektionsschutz in Schulen eher sicherzustellen ist, als mit einem Gesamtstart aller Klassen und Jahrgänge." Dennoch ist auch für ihn die Vorlaufzeit der Öffnung der Schulen zu kurz und der Zeitplan zur Umsetzung aller notwendigen Vorbereitungen durch die Bezirksregierung seiner Meinung nach "sehr ehrgeizig".
Abstände sicherstellen
Über die organisatorischen Notwendigkeiten zur Sicherstellung von Abstandsgeboten und Hygienevorschriften, so Schmidt, tauschen sich Schulleitungen und Schulträger intensiv aus. "Dazu gehört unter anderem auch die Klärung von Fluchtwegen und Sammelplätzen von Schülern für den Fall besonderer Ereignisse", erklärt der Dezernent. Auch stünden Stadt und Schulleitungen in täglichem Kontakt, um den Schulstart morgen so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Fünfwöchige Zwangspause
Die fünfwöchige Zwangspause für Schüler und Lehrer führte jedoch dazu, dass Lerninhalte online vermittelt werden mussten und entsprechende Erfahrungswerte daraus gezogen werden konnten. "Die Stadt Oberhausen hat sich erfolgreich um Fördermittel zum Glasfaserausbau, aus dem Digitalpakt und dem Programm „Gute Schule 2020“ bemüht und ist damit in der Lage, die Digitalisierung der Schulen perspektivisch umzusetzen und entsprechende Endgeräte zu beschaffen", erklärt der Beigeordnete und fährt fort: "Die Erfahrungen während der Schließung der Schulen mit digitalem Unterricht zeigen aus meiner Sicht, dass Teile der Lehrinhalte zukünftig durchaus in einer digitalen Infrastruktur vermittelt werden können. Der Unterricht via Internet allein reicht aber nicht aus. Schüler nutzten für ihren Bildungserfolg auch den Austausch in Gruppen und die Unterstützung von Lehrern. Das ist Zuhause nur begrenzt erfahrbar, so dass die Zukunft vielleicht in einer verknüpften Variante von digitalem Lernen und erlebbarer Schule vor Ort bestehen könnte."
von Karin Dubbert
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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