Oberhausener Katholiken trafen sich mit Jüdischer Gemeinde
Angesichts der jüngsten antisemitischen Äusserungen und Attacken sicherte die Katholische Stadtkirche der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen die „geschwisterliche Solidarität der Katholikinnen und Katholiken in Oberhausen“ in einem offenen Brief zu.
Katholikenratsvorsitzender Thomas Gäng und Caritas-Direktor Michael Kreuzfelder trafen sich zudem mit Oberrabbiner David Geballe und Alexander Drehmann, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde, zu einem persönlichen Austausch.
Der Besuch in der Synagoge in Duisburg ist geprägt von Sicherheitsmaßnahmen - hohe Zäune, Überwachungskameras und ein Pförtner, der schwere elektrische Türen öffnet. Der Ort strahlt eine seltsame Mischung aus Ruhe und Hochsicherheitstrakt aus. „Es ist immer wieder beklemmend, in ein Gotteshaus zu gehen, das so schwer bewacht werden muss“, schildert Thomas Gäng seinen persönlichen Eindruck.
Oberrabbiner David Geballe stellt fest, dass sich die Quantität des Antisemitismus deutlich gesteigert hat. „Und während früher Drohbriefe aus Zeitungsschnipseln verfasst wurden, kommen die Briefe heute ganz offen mit Name und Adresse.“ Da helfe es nur, mit Wissen und Bildung dagegen anzugehen, ist Geballe überzeugt.
Es gebe zwar auch „importierten Antisemitismus“, doch das Hauptproblem sieht Geschäftsführer Alexander Drehmann persönlich in der „rechten Ecke“. Deshalb freue er sich über die erfahrene Solidarität aller demokratischer Parteien.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass man auf jeden Fall weiter im Gespräch bleiben wolle, damit man mehr voneinander erfahren und so die Beziehung weiter vertiefen könne. Abschließend stellt Thomas Gäng fest: „Wir sind alle gefordert, an einer Welt zu arbeiten, in der die Menschen in Frieden leben und ihre Religion in Freiheit ausüben können. Eine Welt, die von gegenseitigem Respekt geprägt ist.“
Autor:Gers Hülsmann aus Oberhausen |
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