Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) ist Geschichte

Das Kapitel Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) ist endlich geschlossen, zumindest formal. Nach acht Jahren, die von politischen Wendungen, Skandalen und kontroversen Entscheidungen geprägt waren, ist die stadteigene OGM nun offiziell Geschichte. Diese lang erwartete Entwicklung markiert das Ende einer Ära in Oberhausen und wirft gleichzeitig die Frage auf, was aus dem einstigen OGM-Chef, Hartmut Schmidt, wird.

Es war im Jahr 2015, als der langjährige CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Daniel Schranz die Oberbürgermeister-Wahl in Oberhausen gewann, und das in einer Stadt, die jahrzehntelang von der SPD dominiert wurde. Schranz versprach, die undurchsichtigen Praktiken und Skandale, die die OGM umgaben, zu beenden. Ein Versprechen, das die Bürgerinnen und Bürger mit Spannung erwarteten.

Doch während die Skandale in der OGM weiterhin ans Tageslicht kamen, schien Oberbürgermeister Schranz und die Stadtverwaltung oft viel zu langsam zu reagieren. Die OGM, 2001 gegründet und einst unter der Leitung von Hartmut Schmidt, hatte die Verantwortung für eine breite Palette von Aufgaben in der Stadtverwaltung, von der Pflege der Friedhöfe über die Betreuung von Schwimmbädern bis hin zur Instandhaltung von Schulen. Mit jährlich 90 bis 100 Millionen Euro aus der Stadtkasse ausgestattet, war die OGM eine machtvolle Stadttochter, die jedoch zunehmend in die Kritik geriet.

Beschäftigte beklagten sich über die Qualität der Dienstleistungen, während Bürgerinnen und Bürger das hohe Gehalt von Hartmut Schmidt in Höhe von über 215.000 Euro jährlich kritisierten. Oppositionsführer Daniel Schranz von der CDU argumentierte, dass die Stadt aufgrund der Gewinn- und Mehrwertsteuerpflicht der OGM Millionen an Land und Bund verlor.

Die OGM geriet auch wegen fragwürdiger Bauvorhaben und Kostensteigerungen in die Schlagzeilen. Der Abriss des beliebten "Haus der Jugend", die Renovierung des Bert-Brecht-Hauses und der Neubau des Jobcenter-Bürogebäudes waren von unerwarteten Kostensteigerungen begleitet.

Ein weiterer Tiefpunkt war der Handy-Skandal im Jahr 2014, bei dem 1900 iPhones von Apple verschwanden, was der OGM einen Verlust von über 700.000 Euro bescherte. Dieser Vorfall offenbarte erhebliche Kontrolllücken im Einkaufsprozess.

Schließlich entschied die Politik, dass es Zeit war, die OGM zu beenden. Die Rekommunalisierung der Aufgaben sollte die Kontrolle über wichtige Dienstleistungen zurückbringen und eine jährliche Ersparnis von 4,6 Millionen Euro bringen.

Die CDU-Fraktion begrüßte das Ende der OGM und hob die erfolgreiche Arbeit der Servicebetriebe Oberhausen (SBO) hervor, die die Aufgaben der OGM übernommen hatten. Simone-Tatjana Stehr, die im Aufsichtsrat der OGM tätig war, bezeichnete das Kapitel als intransparent und unrühmlich.

Die Frage bleibt jedoch, was mit Hartmut Schmidt passiert. Obwohl er seit 2021 formal an der Spitze einer geschrumpften OGM GmbH mit nur zwei Mitarbeitern stand, erhielt er weiterhin ein Jahresgehalt von fast 216.000 Euro, als ob nichts passiert wäre. Dies liegt an einem Vertrag aus dem Jahr 2006, der ihm nicht nur seinen Lohn garantiert, sondern auch ein Rückkehrrecht ins Rathaus ohne erheblichen Gehaltsabschlag bis zu seinem Ruhestandsalter von 66,5 Jahren ermöglicht.

Die Verhandlungen über seine Zukunft sind jedoch noch nicht abgeschlossen, da es um beträchtliche Geldbeträge geht. Das letzte Kapitel der OGM-Geschichte ist also noch nicht geschrieben und wird sicherlich weiterhin die Gemüter bewegen.

Autor:

Helga Ludwig aus Oberhausen

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