Stadtplanung
Nur kein neuer „Schacht IV“ in Sterkrade
In der jüngsten Ratssitzung hat die Politik den Weg frei gemacht für die Bebauung eines gut 3500 Quadratmeter großen Areals an der Biefangstraße in Sterkrade. Vorgesehen ist dort die Errichtung von Mehrfamilien, Doppel- und Reihenhäusern inklusive Seniorenwohnungen, einem Spielplatz und Fahrradschuppen.
Dem geänderten Bebauungsplan hat auch die SPD-Fraktion zugestimmt – allerdings ohne die Probleme, die sich für künftige Bauherren dort ergeben könnten, außer Acht zu lassen. „Dieses Grundstück hat es wirklich in sich“, erklärte der Planungspolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Ulrich Real – und nahm die Verwaltung direkt in die Pflicht: „Sie steht hier aus unserer Sicht in der Verantwortung, den Verkäufer der Grundstücke zu verpflichten, die künftigen Käufer über mögliche Komplikationen umfassend zu informieren.“
Risiken offen ansprechen
So liegt das Baugebiet laut Emschergenossenschaft in einem Hochwasserrisikogebiet: „Im Falle eines Deichversagens sind die Flächen kaum/nicht zu schützen. Die potenziellen zukünftigen Bewohner sollten hiervon wissen“, heißt es in einem Schreiben an die Stadt. Hinzu kommen noch aus der früheren, industriellen Nutzung des Geländes Altlasten im Boden, die vor Baubeginn entfernt werden müssen und dergleichen mehr.
Es gibt also viele Gründe, einen ausreichenden Informationsfluss an interessierte Käufer sicherzustellen. „Nur wer umfassend informiert ist, kann eine fundierte Entscheidung treffen“, so Real. Es müsse vor allem verhindert werden, dass in Sterkrade ein „neuer Schacht IV“ entstehe. Zur Erinnerung: Das Bauvorhaben auf dem ehemaligen Zechengelände in Osterfeld hat sich zu einem handfesten Bauskandal entwickelt, der etliche Oberhausener Bürgerinnen und Bürger buchstäblich in den Ruin getrieben hat. Der hiesigen CDU galt dieses Projekt einst als Beispiel gelungener Stadtentwicklung...
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