Masterplan „Neue Mitte“
Nichts wirklich Neues
„Alter Wein in neuen Schläuchen“, beurteilt Norbert Axt zunächst lapidar den vorgelegten Masterplan zur Neuen Mitte. Im Detail meint der GRÜNE Stadtverordnete dazu: „Wir haben bereits ein Innovationsquartier. Das liegt im Max-Planck-Ring. Einst gedacht als Technologie-Standort, findet sich dort heute unter anderem ein chinesischer Großmarkt, ein holländischer Baugeräte-Verleiher und ein Bowling Center - nix mit herausragender Technologie. Man kann befürchten, dass auch das neu angedachte Innovationsquartier ein solches Sammelsurium wird.“
Die Ansiedlung von Wohnquartieren erscheint ebenso nicht neu. Die in diesem Zusammenhang vorgeschlagene innovative Energieversorgung und der rund ums Wohnquartier reduziert geplante Autoverkehr sind zwar begrüßenswert, findet Axt, aber das sei zeitgemäßer Standard.
Der im Masterplan bedachte Bereich „Freizeit und Sport“ kann die GRÜNEN ebenfalls wenig begeistern. „Wir konnten hier keine neue, zündende Idee finden. Und so ‚tolle Sachen‘ wie Topgolf brauchen wir in Oberhausen nicht noch mehr!“
Bei der wieder angedachten Straßenbahn merkt Norbert Axt an, dass Oberhausen die hätte längst haben können, Stichwort „Linie 105“. „Stattdessen war die SPD seinerzeit hasenfüßig und die CDU eingeschnappt, sodass die Linie 105 durch einen Ratsbürgerentscheid 2015 verhindert wurde. Erstaunlich, dass da heute niemand mehr von den beiden großen Fraktionen drüber redet.“
Was die Oberhausener GRÜNEN rund ums Planen der Neuen Mitte als neuen Stadtteil besorgt, ist die Entwicklung der alten Stadtteilzentren. Diese erfuhr zuletzt einen weiteren traurigen Höhepunkt mit dem angekündigten Wegzug von Edeka am Sterkrader Tor und dem Kaufland-Umzug.
„Die alten Stadtteile befinden sich seit 1996 in einer Abwärtsspirale, die bisher nicht gestoppt werden konnte. Die sozialen Probleme in den Zentren von Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld gehen einher mit den stadtökologischen Problemen wie Hitzeinseln, bedingt durch fehlende Luftzirkulation, zu wenig Stadtgrün und Versiegelungen. Dies lässt sich nicht durch ein Update in der Neuen Mitte lösen“, ist sich der umweltpolitische Sprecher der GRÜNEN im Rat sicher.
Da sich bereits abzeichnet, dass der Masterplan im Mai von den Fraktionen von CDU und SPD abgesegnet wird, appelliert Norbert Axt schon heute: „Insgesamt müssen für diese Neue Mitte zuerst die Konzepte für den Freiraum mit den Radwegen, für die Straßenbahn und die Erschließungsstraßen umgesetzt werden, bevor neue Wohnungen und andere Gebäude errichtet werden.“
Autor:Stefanie Schadt (GRÜNE) aus Oberhausen | |
Webseite von Stefanie Schadt (GRÜNE) |
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