Monika Gruber "Man muss das Kind im Dorf lassen"

Die Akteurin ist die TV bekannte Kabarettistin Monika Gruber. Der Untertitel „Meine furchtbar schöne Jugend auf dem Land“erschließt sich in der Reflexion .

Ein muss für den Preußen, der sich in die Bayrischen Gefilde begibt, ein Reiseführer in das ländliche Bayern. Wer den Hintergrund ihrer tagesaktuellen TV- und Bühnenauftritte ergründen will, kann dies nach der Lektüre des Buches besser. Redewendungen werden ins Hochdeutsche übersetzt. „Mei, schau amoi des!“ oder „Gell, Mama, wenn ich amal heirat.“ Frau Gruber beschreibt ihre Kindheit und Jugend. Sie hält der Gesellschaft den Spiegel vor. Früher war nicht alles besser. Respekt und Anerkennung wurde bereits in der Familie eingeübt. Manche Tradition sollte weiterhin gepflegt werden.

Geschildert und aufgezeigt wird in übersichtlichen Kapiteln das Leben auf dem Land der 50iger bis 80iger Jahre.
Die politische Sicht im und aus dem Dorf, Wirtshaus und Bayern. Die Kirche und die Verwandtschaftlichen Beziehungen dürfen nicht fehlen. Der elterliche Bauernhof wird mit allen Mühen und Freiheiten sehr gut beschrieben und gibt auch einen Einblick ins ländliche Leben. Welcher Städter kann sich schon die Tagesmühen auf dem Bauernhof vorstellen. Man muss und kann auch mit wenigen Geldmitteln zufrieden sein.

Der Inhalt der 256 Seiten ist in 20 Kapitel aufgeteilt. Angefangen mit der Überschrift „Heimat“ bis zum Schluss „Die Bühne“. Der Untertitel „Meine furchtbar schöne Jugend auf dem Land“, zeigt die Nöte eines Landkindes, das in die Stadt zum Gymnasium kommt. Ihre arme aber heile und zufriedene Welt mit den notwendigen Reibereien in der Familie prägten Sie nachvollziehbar. Der Unterschied zwischen Land und Stadt wird dem Leser in den Kapiteln bewusst. Ihr wird im Laufe der Zeit die aus Ihrer Sicht oft fehlende Sozialisation der Städter klar.

Jedes Kapitel könnte für sich genommen ein Theaterstück werden. So ist das Kapitel „Die Mama, die Oma und Valentino“ ein Beleg: Der Kuchen ist verbrannt und ein Dialog wie er in jeder Familie vorkommen könnte:
„Ja, du hättest auch amal nach dem Kuchen schaun können!“
„Aber Mama, i hob doch gar ned gewusst, dass du an Kuchen im Ofen hast!“
„Des riecht ma doch!“
„Aber ich war doch oben im Büro!“
„Ja, da kann man doch trotzdem schaun!“
So geht es weiter, weiter und zum Schluss
„Es tut mir leid, Mama!“
Die Sätze erinnern unwillkürlich an Carl Valentin und Liesl Karlstadt

Der Inhalt des Buches ist eine gute Nachtlektüre. Der erhobene Zeigefinger bleibt unter der Decke ist aber zu spüren. Die Familie sollte sich an Ihre eigenen Aufgaben und den notwendigen Zusammenhalt erinnern. Die Schule hat aber ebenso einen Lehrauftrag im Verbund mit den Eltern. Das Buch kann eine Brücke des Verständnisses zwischen Großeltern, Eltern und Kindern bauen.

Finger weg, wer nur eine kurzweilige Urlaubslektüre sucht. Ein Muss für Eltern und Kinder Politiker und politisch interessierte Menschen. Eine Pflichtlektüre für Lehrer; Kinder sind keine Maschinen oder Monster.

Hardcover, Gebunden mit Schutzumschlag auch Ebook; , 5. Auflage 2014, Piper Verlag GmbH München Biografie, Politik
Die Akteurin ist die bekannte TV Kabarettistin Monika Gruber „Meine furchtbar schöne Jugend auf dem Land“.

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

Webseite von Siegfried Räbiger
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