Mehr Hilfe für Senioren
Dass die Arbeit der Senioren-Sicherheitsberater absolut sinnvoll ist, zeigen die folgenden Fälle, in denen Senioren Opfer eines Betrugs wurden.
In dieser Woche nahm die Polizei einen 38-jährigen Mann in seinem Mülheimer Geschäft fest. Er steht im dringenden Tatverdacht, ältere Menschen betrogen zu haben. Er soll unter verschiedenen Firmennamen (Hoffmann, Deutsch) Reparaturen von Weißware und Braunware angeboten und durchgeführt haben. Eine 71-jährige Frau kaufte bei der Firma Hoffmann eine Waschmaschine für 599 Euro. Geliefert wurde eine Waschmaschine mit deutlichen Gebrauchsspuren. Bei einer genaueren Überprüfung stellte sich heraus, dass die Waschmaschine bereits 10 Jahre alt war. Die Firma Hoffmann gibt es seit Mai 2010 nicht mehr.
Eine 79-jährige Frau rief bei einer Firma Deutsch an, da ihr Kühlschrank defekt war. Dort meldete sich eine Person der Firma Hoffmann mit dem Hinweis, dass sie die Firma übernommen haben. Die Mitarbeiter der Firma kam und tauschte die defekte Gefrierkombi gegen gebrauchtes Gerät aus. Für diese Serviceleistung verlangte der Mitarbeiter über 1.000 Euro, die er auch in bar bekam.
Opfer sind fast ausschließlich ältere, teils hochbetagte Menschen (70+), deren Hilfsbereitschaft und Vertrauensseligkeit bedenkenlos ausgenutzt wird.Aus falscher Scheu und Angst vor dummen Sprüchen werden Familienangehörige nicht eingeweiht.
Wichtige Ziele der Seniorensicherheitsberatung sind: ältere Bürger davor zu bewahren, Opfer von Straftaten und Verkehrsunfällen zu werden, die Furcht der Senioren vor Kriminalität und den Gefahren des Straßenverkehrs zu senken, sowie die im sozialen Bereich bestehende Hilfsangebote der Stadt Oberhausen und die übrigen Kooperationspartner bekannt zu machen.
Zu diesem Zweck erfolgt der Einsatz von geschulten Seniorensicherheitsberatern. Sie sollen die älteren Bürger sowohl in öffentlichen Räumen als auch im eigenen, häuslichen Umfeld durch aufsuchende Beratung erreichen. Die Seniorensicherheitsberatung ist als eine relativ junge Vorbeugungsmaßnahme somit Teil eines gesellschaftlichen Gesamtkonzeptes zur Gefahrenabwehr. Senioren können sich aus ihrem Alltag heraus ohne Umwege über die genannten Themenbereiche durch die ihnen bekannten Sicherheitsberater informieren.
Ute Scheffler, Edith Ryl, Wolfgang Breitenhuber, Hasan Meziroglu, Ralf Hoock, Wolfgang Röhrig, Uwe Grotthaus, Ilario Tomassilli, Rolf Kubiak, Roswita Wahl und Jolanta Suwala haben sich für diese anspruchsvolle Aufgabe qualifiziert. Durch eine mehrtägige Schulung wurden sie in die Lage versetzt, als Multiplikatoren anderen Senioren auf verständliche Weise Tipps und Erfahrungen für die eigene Sicherheit weiterzugeben.
Mit diesen elf „Neuen“ sind gegenwärtig 27 Seniorensicherheitsberaterinnen und Seniorensicherheitsberater tätig. Polizei und Stadt erhoffen sich vom Engagement der Seniorensicherheitsberater eine weitere Verbesserung der Kriminalitätsprävention und positive Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der älteren Bürger.Die Seniorensicherheitsberater verstehen sich selbst keineswegs als ehrenamtliche Hilfspolizisten, sondern als kommunikatives Bindeglied, die ihre Erfahrungen gerne an Interessierte weitergeben.
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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