BUND Oberhausen
Mahd auf den Emscherdeichen im Holtener Bruch beeinträchtigt Artenschutzbemühungen erheblich

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Der BUND Oberhausen, die Umweltgruppe Holten und die Kreisjägerschaft Oberhausen haben mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, dass in dieser Woche auf dem alten und neuen Emscherdeich im Holtener Bruch gemäht wurde, obwohl die gerade in voller Büte stehende Wildblumenwiese besonders für Insekten, aber auch für andere Tierarten, einen wichtigen Lebensraum darstellt.
Die Vielfalt der Arten in Nordrhein-Westfalen ist bedroht wie noch nie. Nach offiziellen Zahlen des Umweltministeriums in Düsseldorf befinden sich in NRW 52 % aller Wildbienen und Wespenarten auf der Roten Liste, sind vom Aussterben bedroht oder schon ausgestorben. Bei den Schmetterlingen sind es sogar 55 %.
Gerade deshalb haben der BUND Oberhausen, die Umweltgruppe Oberhausen und die Kreisjägerschaft Oberhausen die ökologische Umgestaltung des Holtener Bruchs begrüßt, damit hier Lebensräume für bedrohte Tierarten entwickelt werden können. Die Emschergenossenschaft stellt auf ihren Bannern (Fotos siehe Anhang) diese Absicht „Neuer Lebensraum für mehr Artenvielfalt“ am Holtener Bruch für Besucher ausführlich dar und zeigt Bilder von Kiebitz und Prachtlibelle, die hier einen Lebenraum erhalten sollen.
Wir können deshalb nicht verstehen, dass nun durch die Mahd der Deiche die natürlichen Schutzräume und Nahrungsgrundlagen vieler dort lebender Tierarten zerstört wurde. Die Pflege und Unterhaltung der Deiche für den Hochwasserschutz ist erforderlich, aber wäre hier nicht eine extensive Pflege (Mahd nur 2 Mal pro Jahr) sinnvoller, zumal der neue Deich noch keine direkte Funktion für den Hochwasserschutz erfüllt? Eine konventionelle Pflege des neuen Deichs ist deshalb in Frage zu stellen. Außerdem wurde nicht nur gemäht, sondern auch gemulcht, was für die Vegetationsentwicklung abträglich ist. Das verrottende Schnittgut führt zu einer Verarmung des Arteninventars der Wiese. Zudem wurde durch die zu frühe Mahd das Fruchten und Aussamen der Blütenpflanzen verhindert, was auch den Rückgang der Artenvielfalt verstärkt. Warum wird das Schnittgut nach der Mahd nicht abgeräumt und einer Weiterverwertung zugeführt? Generell muss sich die Emschergenossenschaft fragen lassen: Wie soll dieser wertvolle Naturraum weiterhin sinnvoll entwickelt werden, damit sich dort Artenvielfalt ungestört entwickeln kann? Wie kann in Zukunft sicher gestellt werden, dass keine störenden Eingriffe erfolgen?

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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