Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes
Lärmschutz und Erhalt des Sterkrader Waldes
Nach einer erfolgreichen Fahrraddemo zum Sterkrader Wald mit Menschen aus Oberhausen und Umgebung zum Globalen Klimastreik am 19.03.2021 unter dem Motto „Keine leeren Versprechungen mehr“, waren wir doch verwundert, als wir in einem Beitrag der Lokalzeit Ruhr auch den Bezirksbürgermeister Ulrich Real sahen und hörten. Er sagte, dass er wenig Verständnis für den Protest gegen den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen habe, denn:„Es darf aber nicht sein, dass der Wald sozusagen mehr wiegt als der Lärmschutz und der Gesundheitsschutz der Anwohner, die direkt hier vorne an der Autobahn wohnen.“ (Zitat)
Wenn der Lärm in Herrn Reals Garten so laut ist, dass er dagegen anschreien muss, dann ist dieser Lärmpegel auch gesundheitsschädlich. Das ist eine bedauerliche Situation, die es zu ändern gilt.
Das Bündnis Sterkrader Wald möchte noch einmal klarstellen, dass wir für Lärmschutz und für Gesundheitsschutz sind. Schon seit Jahrzehnten ist Lärmschutz für die Anwohner des Autobahnkreuzes überfällig. Aber die Gleichung heißt nicht: „Lärmschutz gegen Wald“, sondern: „Wir brauchen den Wald und den Lärmschutz für die Gesundheit der Menschen.
Wir setzen uns dafür ein, dass die aktuellen Werte der Beschallung in Bereich des Autobahnkreuzes gemessen werden und sofort – auch ohne Ausbau des Kreuzes – Schallschutz für die Anwohner ermöglicht wird. An dieser Stelle sind wir gern zur Kooperation mit Herrn Real bereit. Wären Sie bereit die Lärmpegel in ihrem Garten und bei anderen lärmgeplagten Anwohnern zusammen mit uns zu dokumentieren und Forderungen zum Schallschutz auf den Weg zu bringen?
Ersatzpflanzungen für den gerodeten Wald soll es nach den aktuellen Plänen überwiegend im Kreis Wesel geben. Michael Zobel, Naturführer und Waldpädagoge, der bei der Demonstration zur Unterstützung anreiste, machte noch einmal deutlich, dass Neupflanzungen für den Klimaschutz nicht annähernd so wirksam sind wie jahrzehntelang gewachsene Bäume. Ohne Bäume würden gerade in stark versiegelten Städten die Temperaturen in Hitzesommern noch stärker ansteigen. Deshalb wäre die Rodung ein Verlust und eine Verschlechterung der Lebensqualität.
Der Wald ist auch als Naherholungsgebiet und Filter von Feinstaub und Emissionen der Autobahn wichtig für die Gesundheit. Den Wald erhalten – das ist Gesundheitsschutz.
Unser Protest wird weitergehen, denn wir brauchen beides, den Wald und den Lärmschutz!
Autor:Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen |
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