Erfolge bei der Verringerung von Leerständen
„Gut Ding will Weile haben“

In das leerstehende Ladenlokal der Traditionsfleischerei Evers an der Helmholtzstraße ist neues Leben eingekehrt, sehr zur Freude von Ivan Atanasov und seiner Ehefrau Nikolina sowie Robert Witter (Stadtteilmanagement Brückenschlag) und Stefanie Thönissen (Fachbereich Stadterneuerung). | Foto: Reiner Terhorst
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  • In das leerstehende Ladenlokal der Traditionsfleischerei Evers an der Helmholtzstraße ist neues Leben eingekehrt, sehr zur Freude von Ivan Atanasov und seiner Ehefrau Nikolina sowie Robert Witter (Stadtteilmanagement Brückenschlag) und Stefanie Thönissen (Fachbereich Stadterneuerung).
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Getreu der Devise „Was lange währt, wird endlich gut“ können Robert Witter vom Stadtteilmanagement Brückenschlag und Stefanie Thönnissen vom Fachbereich Stadterneuerung jetzt spür- und sichtbare Erfolge bei der Vermietung leerstehender Ladenlokale im Innenstadtbereich vermelden.

Das Land NRW hatte ein Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren ins Leben gerufen. Ziel ist es, bis Ende 2023 die Zahl der leerstehenden Ladenlokale deutlich zu verringern. „Die Stadt Oberhausen hat ihren Hut in den Förderring geworfen und entsprechende Zusagen von der zuständigen Bezirksregierung in Düsseldorf erhalten“, so Thönnissen.

Danach ging es für Witter ans Eingemachte. Die Leerstände wurden aufgelistet, mit den Eigentümern Kontakt aufgenommen und gleichzeitig nachgeforscht, wer mit welchen Geschäftsideen für eine Anmietung in Frage käme.

"Steter Tropfen
höhlt den Stein"

„Das alles geht ja nicht von heute auf morgen“, meint Robert Witter. Schließlich müssten allen Beteiligten die vorgegebenen Rahmenbedingungen des Landes schmackhaft gemacht werden und dann geht es an die Umsetzung. Für eine Dauer von bis zu zwei Jahren mietet die Stadt die entsprechenden Ladenlokale an.

Sobald eine passende Nutzungsidee für das leerstehende Ladenlokal vorhanden ist, schließen der jeweilige Immobilieneigentümer und die Stadt einen Mietvertrag. Die Stadt Oberhausen vermietet das Ladenlokal dann zu einer vergünstigten Miete an den künftigen Nutzer weiter.

Der zahlt eine um 80 Prozent reduzierte Netto-Kaltmiete über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Vermieter ihrerseits verzichten auf mindestens 30 Prozent der Einnahmen aus der Netto-Kaltmiete. Da seien halt zahlreiche Gespräche im Vorfeld nötig, aber steter Tropfen höhle den Stein.

"Eine nachhaltige
Win-Win-Situation"

Lenhard Bonna spricht von einer „nachhaltigen Win-Win-Situation“. Er und sein Bruder sind Eigentümer der Immobilie Stöckmannstraße 88 am Altmarkt. In das seit gut einem Jahr leerstehende Ladenlokal eines Tattoo-Studios ist jetzt das Deutsche Bildungszentrum (DBZ) eingezogen.

Die Schulungsräume hat das Institut an der Lindnerstraße in Buschhausen. Aus- und weitergebildet werden überwiegend Pflegeassistenten und Betreuungskräfte. An der Stöckmannstraße will man zentrale Anlaufstelle für Interessenten sein. „Der Standort macht besonders Sinn, weil das Jobcenter direkt gegenüber liegt und das ist einfach ideal“, sind Institutsleiter Rolf Krämer und Geschäftsführerin Petra Ariyoshi vom Erfolg überzeugt.

"Das gibt uns
Luft zum Atmen"

Den erhoffen sich auch Ivan Atanasov und seine Frau Nikolina. Im früheren Ladenlokal der Traditionsfleischerei Evers an der Helmholtzstraße 25 bieten sie jetzt in ihrem neuen Feinkostgeschäft „Bei Ivan“ bulgarische Spezialitäten an. Sie haben sich sich damit einen Traum erfüllt. Das Ehepaar lebt bereits seit 2011 in Oberhausen und ist glücklich, dass sie weniger Miete zahlen müssen. „Das gibt uns Luft zum Atmen“, sagen sie.

Vermieter Serdar Soylu freut sich mit den Beiden. Auch er ist froh, dass das Ladenlokal wieder vermietet ist. Eine geringere Netto-Kaltmiete sei immer noch besser als gar keine und die Helmholtzstraße gewinne an Attraktivität, Die Atanasovs sind der Stadt für die schnelle und unbürokratische Hilfe mehr als dankbar. „Es kommen sogar Stammkunden der früheren Fleischerei Evers zu uns“, berichten sie.

Neue Gastronomie
an der Marktstraße

Robert Witter und Stefanie Thönnissen sind überzeugt, dass die jetzt vorgestellten Beispiele Schule machen. In Kürze gibt es an der Marktstraße weitere Neueröffnungen in bisherigen Leerständen. Schwerpunkt Gastronomie.

Neben der Innenstadt wird die Fördermittel aus dem Sofortprogramm verstärkt in Sterkrade und Osterfeld eingesetzt. Auch hier seien erste Erfolgserlebnisse zu verzeichnen. "Wir werden bis zum Auslaufen des Sofortprogramms unsere dahingehenden Bemühungen noch verstärken", kündigen die "Leerstands-Bekämpfer" an.  Entsprechende Objekte haben sie längst auf dem Schirm und erste Gespräche bereits terminiert.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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