GRÜNE: „Wir müssen den Bedarf an Randzeitenbetreuung ernst nehmen“

„Wir wollen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessern und haben deshalb die Randzeitenbetreuung in Kindertageseinrichtung in den Fokus der Betrachtung gebracht", sagt der familienpolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion Andreas Blanke über das Thema, das die Grünen innerhalb der Koalition forcierten.

Die nun vorliegenden Ergebnisse der Befragung von Eltern mit Kindern bis fünf Jahren verdeutlichen, dass es einen spürbaren Bedarf an der Flexibilisierung der Öffnungszeiten gibt. „Wenn sich allein knapp 300 Eltern eine Ausweitung der Öffnungszeiten wünschen, dann müssen wir das ernst nehmen und schleunigst ein Angebot schaffen, das über die Tagespflege hinausgeht. Das ist die Arbeits- und Lebensrealität der Eltern, die man statistisch nicht klein reden darf - und kann“, so Blanke.

Mit einem entsprechenden Angebot wollen die Grünen vor allem alleinerziehenden Müttern und Vätern helfen, ohne dabei die Qualität zu schmälern und den Bildungsauftrag zu unterlaufen. Dabei verlieren sie das Wohl der Kinder und die Pflicht der Arbeitgeber nicht aus dem Blick. „Eine Taubenschlagpädagogik ist für uns klar kontraproduktiv und nicht beabsichtigt", verdeutlicht Andreas Blanke und fordert daher einen nachweisbaren, beschäftigungsbedingten Bedarf der Eltern.

Ferner sieht er keine Ressourcenausweitung in den KiTas, wie es die Fachverwaltung vermutet. Ebenso ist eine Ausweitung über 45 Stunden wöchentlich nicht zwingend erforderlich.
Laut Blanke gibt es in anderen Städten, wie beispielsweise Remscheid, bereits erfolgreiche Modelle, bei denen sich lediglich die Zeitfenster innerhalb der Tagesbetreuung verschieben. Dies führe eben nicht zu einer Ausweitung der Öffnungszeit der Kindertageseinrichtungen.

Völlig klar sei auch, dass nicht jede KiTa zu Beginn des Angebotes ein solches vorhalten kann. Die Grünen setzten auf „Schwerpunkt-KiTas" in den Stadtteilen, die flexiblere Betreuungszeiten anbieten. Vorstellbar seien zum Beispiel die Familienzentren. „Niemand könne erwarten, dass unter Berücksichtigung der Erziehungsqualität, solche Gruppen in jeder Einrichtung aus dem Boden sprießen.“

Ziel ist es, zum Kindergartenjahr 2017/2018 zu starten. Der Bedarf könnte dann online über den KiTa-Navigator „Little Bird" angemeldet werden. Somit werden Gruppen eingerichtet, die lediglich zu anderen Zeiten öffnen. „Das bedeutet weder mehr Personal noch eine signifikante Steigerung der Betriebskosten“, hält der familienpolitische Sprecher fest und weist darauf hin, dass es nicht für jeden einzelnen Fall das 100-prozentig passgenaue Angebot geben kann. „Das gehört zur Ehrlichkeit dazu.“

Autor:

Stefanie Schadt (GRÜNE) aus Oberhausen

Webseite von Stefanie Schadt (GRÜNE)
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