BUND Oberhausen:
Großflächige Zerstörung von Natur im Oberhausener Norden durch Ausbau des Autobahnkreuzes

Der BUND Oberhausen befürchtet durch die vorliegenden Planungen zum Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes einen erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft des Oberhausener Nordens, der weder hinreichend kompensiert werden kann noch verkehrspolitisch sinnvoll erscheint. Deshalb hatte der nach Bundesnaturschutzgesetz anerkannte Naturschutzverband und Träger öffentlicher Belange zu einer Waldbegehung im Sterkrader Wald eingeladen,

Viele Bürgerinnen und Bürger waren am 30. Juli 2020 gekommen um sich über die Auswirkungen der Planungen zum Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen (AK Oberhausen) vom Stadtförster informieren zu lassen,

Stadtförster Jürgen Halm führte die Gruppe zur Unterführung am Bürgermeistersweg und zeigte
die Breite des Waldstreifens, der zu beiden Seiten der A3 dort gerodet werden müsste, wenn die Planungen der Straßenbaubehörde umgesetzt werden. Insgesamt ca. 11 ha des Sterkrader Waldes, der heute noch 204 ha groß ist, sollen gerodet und damit ca. 4000 bis 5000 Bäume gefällt werden, Darunter befinden sich viele alte Buchen, die eine hohe ökologische Bedeutung haben.

Der BUND und die Bürgerinitiative Dunkelschlag, die mit ihrem Vorsitzenden Jörk Lutz und weiteren Mitgliedern an der Exkursion teilnahm, setzen sich nachdrücklich für den Erhalt des Sterkrader Waldes ein. Aber auch die geplante Vernichtung von Grünstreifen entlang der A3, die als wichtige Grünbrücken für Tiere dienen, sind nicht akzeptabel.

Bei den bisherigen Planungen fehlen differenzierte und aktualisierte Bedarfsanalysen, wie z.B. aktuelle Ergebnisse von Verkehrszählungen und Angaben zu Häufigkeiten von Stauereignissen unter Berücksichtigung der Reduzierung von Berufsverkehr durch verstärkte Tätigkeit im Homeoffice (als Folge der Corona-Pandemie).

Norbert Axt, stellvertretender Sprecher des BUND Oberhausen erläuterte, dass Alternativen zum Ausbau der Autobahn, wie z.B. Nutzung der Standspuren bei hoher Verkehrsdichte, bei den Planungen dargestellt und abgewogen werden müssten. Unberücksichtigt bleiben bisher auch andere verkehrswirksame Maßnahmen. So gibt es keine verkehrsträgerübergreifende Betrachtung: Gütertransporte über die BETUWE-Linie oder auf dem Wasserweg werden im Verkehrsgutachten überhaupt nicht berücksichtigt.

Hubert Filarsky, Vertreter der Kreisjägerschaft im Naturschutzbeirat der Stadt, machte darauf aufmerksam, dass durch die aktuelle Planung zur Vergößerung des Autobahnkreuzes eine regelrechte Zerschneidung des Waldgebiets stattfinden würde. Der Biotopverbund zwischen den Schutzgebieten würde erheblich beeinträchtigt.

Bis zum 21. August 2020 können Einwendungen gegen die aktuellen Planungen gemacht werden. Jede/r Bürger*in kann Kritik und alternative Vorschläge einbringen. Auch der BUND wird ausführliche Einwendungen abgeben. Nur wer frist- und formgerecht seine Einwendungen macht, wird zum Erörterungstermin eingeladen und ist klageberechtigt. Tipps und Hinweise zur Formulierung der Einwendungen sind auf der Homepage des BUND Oberhausen veröffentlicht: www. bund-kreisgruppe-oberhausen.de

Am Schluss der Veranstaltung dankte die Sprecherin der BUND-Kreisgruppe Oberhausen, Cornelia Schiemanowski, Herrn Stadtförster Jürgen Halm für die informative und kompetente Führung durch den Sterkrader Wald und allen Teilnehmer*innen für die diskussionsfreudige und engagierte Beteiligung an der Waldbegehung. Sie kündigte an: „Der BUND Oberhausen wird weitere Waldbegehungen und Besichtigungen der betroffenen Gebiete anbieten. Wir wollen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit geben, zu sehen welche Flächen und wieviel Natur durch die aktuellen Planungen der Straßenbaubehörde im Oberhausener Norden unwiederbringlich zerstört werden könnten. Wir alle sollten uns dafür einsetzen, dass die Natur für uns sowie unsere Kinder und Enkelkinder erhalten bleibt.“

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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