Oberhausen greift in die Fördertöpfe von Bund und Land
Glasfaser ist das Netz der Zukunft

Großes Freude herrschte vor einigen Wochen beim ersten Spatenstich zum Glasfaserausbau in Oberhausen. Jetzt laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Auf dem Foto die Beteiligten, v.l. Nils Geue (Bezirksregierung Düsseldorf und Land NRW), Bernhard Rose (Tiefbauunternehmen Grethen), Gerd Gevering (Geschäftsführer Epcan), Christoph Wegener(Atene Kom), Dirk Tendahl (Projektleiter Muenet), Carsten Kupzick als Breitbandverantwortlicher der Stadt Oberhausen und Ralf Güldenzopf, Dezernent für Strategische Planung und Stadtentwicklung.
Foto: Tom Thöne
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  • Großes Freude herrschte vor einigen Wochen beim ersten Spatenstich zum Glasfaserausbau in Oberhausen. Jetzt laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Auf dem Foto die Beteiligten, v.l. Nils Geue (Bezirksregierung Düsseldorf und Land NRW), Bernhard Rose (Tiefbauunternehmen Grethen), Gerd Gevering (Geschäftsführer Epcan), Christoph Wegener(Atene Kom), Dirk Tendahl (Projektleiter Muenet), Carsten Kupzick als Breitbandverantwortlicher der Stadt Oberhausen und Ralf Güldenzopf, Dezernent für Strategische Planung und Stadtentwicklung.
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„Das ist kein Sprint, das ist ein Marathon“, sagt Carsten Kupzick. Der Breitbandbeauftragte der Stadt Oberhausen ist jedoch zuversichtlich, dass bald die meisten Haushalte im gesamten Stadtgebiet Nutznießer gefüllter Fördertöpfe von Land und Bund werden, um dadurch schnellere, noch leistungsstärkere Internetanschlüsse zu erhalten.

„Der flächendeckende Glasfaserausbau ist eine Grundvoraussetzung dafür“, erläutert Kupzick im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger, „und da haben wir in Oberhausen schon früh die Weichen gestellt. Aber gut Ding will halt Weile haben.“ Das Antragsverfahren sei aufwändig und nehme schon einige Zeit der Vor- und Nachbereitung in Anspruch. Denn nach der Bewilligung müssten Ausschreibungen für die Arbeiten erfolgen.

Aber erste Erfolge motovieren zu weiteren Taten. Es ist gerade mal einen Monat her, da hatten Kupzick und Ralf Güldenzopf, Dezernent für Strategische Planung und Stadtentwicklung, besonderen Grund zur Freude. Mit dem ersten Spatenstich wurde offiziell die Baumaßnahme zum geförderten Glasfaserausbau in Oberhausen eröffnet. Seitdem wird für die Zukunft einer Wissens- und Informationsgesellschaft gebuddelt und gebaggert. Insgesamt werden in den nächsten drei Jahren in unserer Stadt gut 70 Kilometer Glasfaserkabel verlegt.

Von der Idee
hin zur Tat

„Zuerst mussten wir mal die Nachfrage klären und entsprechend bündeln“, beschreibt Kupzick den Weg von der Idee zur Tat. Die Nachfragebündelung wurde noch im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen. Von etwa 300 förderfähigen Hausadressen erklärten über 80 Prozent spontan ihre Projektteilnahme und profitieren bald von den kostenlosen Hausanschlüssen. Die aktuelle Maßnahme ist in sechs Abschnitte unterteilt. Mit dem Netzausbau wird im Südwesten der Stadt begonnen. Dann geht es weiter über die östlichen Stadtteile Oberhausens in Richtung Norden.

In einem durchaus überschaubaren Zeitraum, so Kupzick, können bis zu 564 Haushalte und 62 Unternehmen von dem Glasfaserausbau profitieren. Die beteiligten Firmen gehen zielorientiert und nach Plan vor. Die Haushalte werden Schritt für Schritt an das „Netz der Zukunft“ angeschlossen, so dass die ersten neuen Anschlüsse bereits spätestens im Frühjahr des nächsten Jahres genutzt werden können.

Mit Bund und Land
jetzt „Hand in Hand“

Hier gehen Stadt, Bund und Land Hand in Hand. Die Maßnahmen hätte die Stadt nie alleine stemmen Können. „Die Bundesregierung fördert das aktuelle Projekt mit fast 4,3 Millionen Euro“, teilt die CDU-Bundestagsabgeordnete Marie-Luise Dött mit. Das Land beteiligt sich in gleicher Höhe, so dass jetzt über 8,5 Millionen Euro in den Glasfaserausbau vor Ort fließen.

Gut angelegtes Geld, ist sich Ralf Güldenzopf sicher, denn Glasfaser sei die Technologie der Zukunft. Wie notwendig ein damit entstehendes schnelleres Internet sei, habe die jüngste Vergangenheit bewiesen. Im in der Corona-Pandemie stark gestiegenen Homeoffice hätte sich so mancher Nutzer einen schnelleres und leistungsfähigeres Internet gewünscht. Das sei, so der Dezernent, nämlich längst kein Luxusgut mehr, sondern eine absolute Notwendigkeit. Der digitale Unterricht in den Schulen habe das auch verdeutlicht.

„Wir haben diese Notwendigkeit der Schaffung einer hochwertigen Breitbandversorgung als infrastrukturpolitische Herausforderung längst erkannt“, ergänzt Carsten Kupzick. Deshalb treibe man den Aufbau eines „Next Generation Access-Breitbandnetzes“ (NGA) so offensiv voran. Aktuell sind rund 63 Prozent der Oberhausener Hausadressen an ein gigabitfähiges Netz angeschlossen. Hier bestehe also ein hohes Potenzial.

Beseitigung von
„weißen Flecken“

Nur über ein Glasfasernetz lassen sich zuverlässig Versorgungsleistungen von mindestens einem Gigabit pro Sekunde erreichen, kein Vergleich zu den bislang in Oberhausen verfügbaren Versorgungsleistungen. Hochleistungsfähige Glasfasernetze gelten längst als Grundvoraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze. Ein flächendeckendes Glasfasernetz ist grundlegende Voraussetzung für Zukunftstechnologien.

Das Breitbandziel von Bund und Land sieht deshalb bis zum Jahr 2025 eine flächendeckende Versorgung aller Haushalte mit den angestrebten hohen Übertragungsraten vor. Für Schulen, Krankenhäuser und Gewerbegebiete soll dieses Ziel bereits zum Jahresende 2022 erreicht werden, damit es in unserer Stadt keine „weißen Flecken“ mehr gebe. „Die nächsten Förderanträge liegen bereits auf meinem Schreibtisch“, blickt Kupzick realistisch-optimistisch in die Zukunft.

Großes Freude herrschte vor einigen Wochen beim ersten Spatenstich zum Glasfaserausbau in Oberhausen. Jetzt laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Auf dem Foto die Beteiligten, v.l. Nils Geue (Bezirksregierung Düsseldorf und Land NRW), Bernhard Rose (Tiefbauunternehmen Grethen), Gerd Gevering (Geschäftsführer Epcan), Christoph Wegener(Atene Kom), Dirk Tendahl (Projektleiter Muenet), Carsten Kupzick als Breitbandverantwortlicher der Stadt Oberhausen und Ralf Güldenzopf, Dezernent für Strategische Planung und Stadtentwicklung.
Foto: Tom Thöne
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Marie-Luise Dött freut sich über die Fördermittel des Bundes für den Glasfaserausbau in Oberhausen.
Foto: CDU
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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