Coronaleugner in Oberhausen
Erneute Querdenken-Demonstration in Oberhausen

Foto: ©JK Media
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Oberhausen - Zum zweiten Mal rufen Querdenker zum Marsch in die Innenstadt.
Auch an diesem verregneten Mittwochabend, den 29.12.2021 riefen Impfgegner zum Protest gegen eine angebliche Zwangsimpfung und für „Frieden, Freiheit und gegen die Diktatur“, so der offizielle Aufruf. Gegen 18:20 Uhr sammelten sich die ersten Teilnehmer der Querdenker-Demonstration, darunter auch bekannte Streamer der Bewegung. Die für 18:30 Uhr angemeldete Demonstration erfuhr trotz des Regens einigen Zulauf, nach eigenen Angaben seien rund 900 Personen anwesend gewesen. Zählungen außenstehender zufolge, sei eine Zahl um die 650+ realistischer einzuschätzen. Nachdem die erste Demonstration der Bewegung in Oberhausen eine Woche zuvor friedlich abgelaufen war, ist auch diese zweite ohne größere Vorkommnisse verlaufen. Auffällig war auch diesmal, dass die Front,- und rückwärtigen Lautsprecherwagen wie bereits in der Woche zuvor mit Düsseldorfer Kennzeichen fuhren und demnach nicht aus Oberhausen stammen konnten.

Gegenprotest auch in dieser Woche nicht weit entfernt
Das Bündnis „EsReicht – Oberhausen gegen Rechts“ hatte auch in dieser Woche zum Protest gegen die Querdenker aufgerufen. Erneut sammelten sich Verschwörungsgegner auf dem innerstädtischen Marktplatz, um dort gegen „Verschwörungsideologien und Antisemitismus“ ein Zeichen zu setzen.

Polizeipräsenz auch diesmal eher unzureichend
Wie bereits in der Woche zuvor waren augenscheinlich nur rund 50 – 60 Polizeibeamte im Einsatz, damit war keine gesamte Einsatzhundertschaft der nordrhein-westfälischen Landespolizeibehörde eingesetzt. Dies scheint im Kontext dessen, dass rund 650+ Personen, mit unterschiedlichen Graden der Gewaltbereitschaft, anwesend waren recht wenig. Aus Erfahrungen wie in München vom 23.12.2021 sollte die Polizei eigentlich wissen, dass ein Personalschlüssel von 1 zu 10 offenbar nicht ausreicht, um eine aufgebrachte Masse unter Kontrolle zu behalten. (In München sind am 23.12.21 rund 5000 Menschen auf der Straße gewesen und nur 500 Polizeibeamte)

Vorgehen wirft Fragen auf
Im Verlauf des Demonstrationszuges durch die Oberhausener Straßen kam es dazu, dass die Bereitschaftspolizei eine Gruppe Jugendlicher im Berliner Park anhielt, welche augenscheinlich zuvor am Gegenprotest teilgenommen hatte. Die Polizei forderte die Personen zur Herausgabe der Personaldokumente auf. Auf Nachfrage der Betroffenen, weshalb die Polizei ihre Identitäten feststelle bzw. auf welcher rechtlichen Grundlage die Maßnahme stattfinde, wurde den Betroffenen vorgeworfen, die Versammlung der Querdenker stören zu wollen. Dies ist laut Aussage einer der Betroffenen nicht der Fall gewesen, sie wollten lediglich die Versammlung zur Pressemäßigen Verwertung bildhaft dokumentieren, so „Puck“ (Name geändert) im O-Ton nach dem Vorfall. Fraglich bleibt, ob dieses Vorgehen der Bereitschaftspolizei Bielefeld gerechtfertigt war oder nicht.

Bereits jetzt rufen die Querdenken-Mitglieder erneut zum Marsch durch Oberhausen auf, diesmal für den 5.1.2022.

Foto: ©JK Media
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Autor:

Julien Krasniqi aus Oberhausen

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