Einspurige Mülheimer Straße

Erst im vergangenen Jahr wurde der Fahrbahnbelag der vierspurigen Mülheimer Straße großflächig erneuert und Flüsterasphalt aufgetragen. Foto: Peter Hadasch
  • Erst im vergangenen Jahr wurde der Fahrbahnbelag der vierspurigen Mülheimer Straße großflächig erneuert und Flüsterasphalt aufgetragen. Foto: Peter Hadasch
  • hochgeladen von Marc Keiterling

Die Oberhausener Grünen unterstützen die Aussagen der ihrer Partei zugehörigen Umweltdezernentin Sabine Lauxen im Bezug auf die Feinstaubreduzierung an der Mülheimer Straße.
Dabei fordert Lauxen langfristig unter anderem eine Verengung auf zwei Fahrstreifen, da eine alleinige Beschränkung des LKW-Verkehrs nicht ausreicht, um die Grenzwerte einzuhalten. Die Grünen beschäftigen sich bereits seit längerem mit der Problematik.
Es handele sich um ein Kernthema, bei dem „man sich nicht verstecken muss“, so Vorstandssprecher Andreas Blanke. Daher mache man sich für alles stark, was sich für eine Verbesserung der Situation anbieten würde.
Bereits im Juli hatten die Grünen beschlossen, dass der Gesundheitsschutz entlang der Mülheimer Straße buchstäblich „Vorfahrt“ genießen müsse, denn seit Jahren werden dort die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid nicht eingehalten . „Und schon heute zeichnet sich ab, dass wir auch 2014 die Anzahl der gesetzlich vorgegebenen Tage bei der Feinstaubbelastung erheblich überschreiten werden, wenn wir nicht handeln“, so der umweltpolitische Sprecher Norbert Axt.

Verkehrsaufkommen erheblich reduzieren

„Nur wenn das Verkehrsaufkommen von täglich 40.000 Kraftfahrzeugen erheblich reduziert wird“, ergänzt Blanke, „gibt es eine realistische Chance die Grenzwerte einzuhalten und den Straßenraum so umzugestalten, dass die an der Mülheimer Straße lebenden und arbeitenden Menschen keiner gesundheitsschädlichen Feinstaubbelastung ausgesetzt sind.“
Ein mögliches Modell: Eine einspurige Führung, verbunden mit einer integrierten Verkehrslenkung und Verkehrssteuerung durch Pförtnerampeln oder aktiven Umlenkung auf die Autobahnen.

IHK lehnt Verengung ab

Die Industrie- und Handelskammer zu Essen lehnt die diskutierte Verengung der Mülheimer Straße von vier auf zwei Spuren ab. „Die Feinstaubproblematik wird nicht dadurch gelöst, dass ein neuer Flaschenhals geschaffen wird, an dem sich die Fahrzeuge stauen. Diese Maßnahme ist kontraproduktiv“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel. Vielmehr müsse es darum gehen, die Verkehre zu verflüssigen und nicht durch neue Maßnahmen zu behindern.
Gerade vor dem Hintergrund, dass ab Juli 2014 nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in der sog. Umweltzone fahren dürfen, warnt Püchel vor Aktionismus: „Bevor neue Maßnahmen in Angriff genommen werden, sollte zunächst einmal die Wirksamkeit dieser `Grünphase´ abgewartet werden“. Die Infrastruktur eigne sich nicht für Experimente.
Mit Sorge betrachtet die IHK, dass die LKW-Verkehre immer stärker eingeschränkt werden sollen. Dabei bleibt nach einer Umfrage der IHK die Straße der wichtigste Verkehrsträger für die Wirtschaft. „Verkehrswege sind die Lebensadern der Wirtschaft. Wer einen lebendigen Standort haben will, muss Wirtschaftsverkehre akzeptieren. Dazu zählt dann auch der LKW“, so Dr. Püchel.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar unter www.lokalkompass.de/389297

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.