Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes

Ein Tag für den Sterkrader Wald

Am 18. Juni 2023 kamen viele Anwohner des Autobahnkreuzes Oberhausen, aber auch Menschen aus der ganzen Stadt und vom Niederrhein zum Wald-Tag. Das Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes präsentierte bei sommerlichem Wetter ein buntes Programm. Die von Kindern eines Schmachtendorfer Kindergartens gemalten Bilder zum Thema Wald wurden ausgestellt und es gab für die kleinen Besucher einige attraktive Preise, die z.T. von Unterstützern gespendet wurden.
Neben den Kinderbildern konnten die Besucher Kunstinstallationen ansehen, den Lesungen von Bärbel Höhn und Marianne Bosshard zuhören, an einer Meditation mit Klangschalen oder Führungen zu den Mergelkuhlen teilnehmen. Auf dem Parkplatz an der Hiesfelder Straße spielte am Nachmittag Seething Floors. Bei Kaffee, Tee und Kuchen saßen und standen die Teilnehmenden zusammen, tauschten sich aus und überlegten weitere Schritte gegen den geplanten Ausbau des Autobahnkreuzes und die drohende Rodung großer Teile des Waldes und der Grünstreifen entlang der Autobahn.
Das Bündnis informierte über das geplante Beschleunigungsgesetz zum bundesweiten Ausbau der Autobahnen: das Gesetz sieht bundesweit 144 Projekte vor, 66 davon in NRW und darunter den Ausbau der A3 von Leverkusen bis Dinslaken, einschließlich des Autobahnkreuzes Oberhausen. Noch im Oktober 2022 hatte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer bei einem Besuch im Sterkrader Wald gesagt: „Ich bin dafür, dass dieser Wald so bleibt, wie er ist.“ Im Mai 2023 hat er leider der Liste der Zumutungen und Klimasünden des Bundesverkehrsministeriums ohne Abstriche zugestimmt. Nun liegt dieses Gesetz dem Bundestag zur Beratung vor und es kann sein, dass es schon bald beschlossen wird.
Die Konsequenzen dieser Gesetzgebung für unseren Wald und für alle anderen Naturschutzgebiete, Wälder und Moore, die dann für Autobahnausbau beschleunigt zerstört werden können, sind aktuell noch nicht im Detail erkennbar. Was die Mehrheit der Klimaforscher und Wissenschaftler aber heute schon wissen: die Klimakrise, die wir jetzt schon deutlich spüren z.B. durch Hitze und Trockenheit, durch Überschwemmungen und Waldbrände, können wir so nicht bekämpfen. Wir und vor allem zukünftige Generationen werden die Folgen dieser verfehlten Politik erleiden müssen.
Cornelia Schiemanowski, Sprecherin des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes sagte dazu: „Wenn wir uns heute nicht gegen diese völlig falschen Entscheidungen wehren, werden wir uns morgen von unseren Kindern und Enkeln fragen lassen müssen, warum wir nichts gesagt und nichts getan haben. Deshalb gibt es für mich keine Alternative zum Protest gegen diese klimafeindliche Verkehrspolitik.“ Ihr bisheriger Mitstreiter im Sprecherteam Tobias Szczepanski gehört dem Bündnis weiterhin an, steht aber in dieser Funktion nicht mehr zur Verfügung.
Wir brauchen eine Verkehrswende und keine neuen Autobahnen - und wir brauchen unseren Wald, gerade jetzt in der Zeit des Klimawandels. Dafür wird sich das Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes weiterhin einsetzen. Mehr als 57 000 Menschen haben schon die campact-Petition für den Erhalt des Waldes unterzeichnet. Es werden aber noch weitere Unterschriften gesammelt für eine Übergabe der Petition an Verkehrsminister Dr. Volker Wissing. Es ist ermutigend, dass am Wald-Tag viele unsere Petition unterschrieben, Informationen für Freunde und Bekannte mitgenommen und ihre Unterstützung zugesagt haben. Ein Bündnistreffen im Rahmen des von Fridays For Future geplanten Klimacamps ist am 18.07.2023 um 18 Uhr geplant. Für weitere Informationen: info@sterkrader-wald.net. Das Bündnis sagt allen, die beim Wald-Tag dabei waren und aktiv an der Gestaltung des Tages mitgearbeitet haben: Danke für den gelungenen Tag!