BUND Oberhausen: Drei Brände im Wertstoffhof der Firma REMONDIS sind drei zuviel!
Seit Mai 2016 gab es im Wertstoffhof der Stadt Oberhausen, der von der Firma REMONDIS betrieben wird, drei gravierende Brandereignisse: am 11. Mai 2016 brannte Spermüll, am 25. September 2016 brannten Altreifen, der letzte Brand ereignete sich am 8. Juli 2017 – wieder brannten meterhohe Spermüllberge mehrere Stunden.
Jeder Brand hatte hatte erhebliche Auswirkungen auf die Umgebung: Rauchwolken und darin enthaltene, bei den Bränden entstandene, chemische Verbindungen zogen über die an das Betriebsgelände angrenzenden Stadtgebiete.
Die BUND-Kreisgruppe Oberhausen hat den Oberbürgermeister nach Ursachen, Brandfolgen und Konsequenzen für die Betriebsführung der Wertstoffanlage gefragt.
Bei dem nächtlichen Brand am 8. Juli erfolgte die Warnung der Bevölkerung lediglich über die Warn-App NINA, die nur von einem Bruchteil der Oberhausener Bevölkerung genutzt wird, und Facebook. Wir fragten die Stadtverwaltung, ob diese Warnung als ausreichend beurteilt wird.Wir erhielten die Antwort, dass am Aufbau eines Warnsystems mit Weckfunktion, z.B. durch Sirenen, gearbeitet wird. Im Sinne der Gesundheitsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger ist dies überfällig und notwendig.
Bei der Verbrennung von Altreifen oder kunststoffhaltigen Sperrmüllfraktionen, wie z.B. Matratzen und Lattenrosten, entstehen bei der Verbrennung organische Verbindungen. Unter anderem sind das Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe – sogenannte PAK; diese sind gesundheits-schädlich und einige sind beim Menschen nachweislich krebserregend.
Dass bei keinem der stattgefundenen Brände die Emissionen der Rauchwolken bzw. die Niederschläge, wie z.B. Ruß, in der näheren Umgebung auf Schadstoffe untersucht wurden, ist nicht zu verstehen. Schließlich liegt der Wertstoffhof in direkter Nachbarschaft zu Wohngebieten mit Gärten und Spielflächen für Kinder.
Zudem ist die Messung der in den Emissionen enthaltenen Schadstoffe nach Bränden durchaus gängige Praxis, wie aus dem LANUV-Fachbericht der Landesregierung NRW über Brandereignisse in Abfallbehandlungsanlagen aus dem Jahr 2016 hervorgeht.
Die Stadtverwaltung teilte außerdem mit, dass geprüft werde, ob das aktuell gültige Brandschutzkonzept des Betriebes ausreichend ist und ob weitergehende Maßnahmen notwendig sind, um zukünftigen Bränden vorzubeugen. Der BUND Oberhausen erwartet, dass die Ergebnisse der Überprüfung sowie weitere Brandschutzmaßnahmen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nachhaltiger Gesundheitsschutz der Bevölkerung muss unbedingt und vorrangig gewährleistet werden!
Autor:Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen |
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