Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes
Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes: Lärmschutz endlich realisieren – und vom geplanten Ausbau entkoppeln
Wenn sich dieser Tage die Baumkronen im Sterkrader Wald lichten, wird es für die direkten Anwohnerinnen und Anwohner wieder besonders unangenehm hörbar: Die Lärmbelastung an den Autobahnen A2, A3 und A516 am Autobahnkreuz Oberhausen ist bereits in der jetzigen Ausbaustufe eine unerträgliche Zumutung, erst recht dann, wenn im Herbst und Winter das lärmdämpfende Laub der Bäume fehlt.
Dafür, dass die Bevölkerung im Oberhausener Norden jetzt zu ihrem Recht kommt und endlich den seit 1980 zugesicherten Lärmschutz erhält, möchte sich das Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes verstärkt einsetzen, wie auf dem Bündnistreffen am vergangenen Mittwoch beschlossen wurde.
Unterstützung erwarten die Mitglieder hier von der Landesregierung, in deren Koalitionsvertrag es heißt: „Wir setzen uns beim Bund und der Autobahn GmbH dafür ein, eine stärkere Lärmsanierung an den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen umzusetzen und die verfügbaren Mittel für die Realisierung von Maßnahmen einzusetzen, die zu einer konkreten Verbesserung der Lärmbelastung bei betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern führen.“
Noch immer wird fälschlicherweise davon gesprochen, dass es Lärmschutz nur in Verbindung mit einem Ausbau der Autobahnen geben könne. Doch dass diese Lärmsanierung auch ohne Ausbau durchaus möglich ist, hat die Autobahn GmbH auf unsere Nachfragen bereits mehrfach bestätigt – allerdings müsste diese Lärmsanierung als freiwillige Leistung politisch gewollt und beschlossen werden. Um dies zu erreichen, hat das Bündnis nun die Kontakte zu Mitgliedern des Bundesverkehrsausschusses intensiviert.
Für Cornelia Schiemanowski, Sprecherin des Bündnisses, ist dies auch im Hinblick auf die Haushaltslage eine sinnvolle Planung: „Die freiwillige Lärmsanierung wäre in jedem Fall finanziell günstiger als die für den Ausbau veranschlagten 275 Millionen Euro.“ Und Tobias Szczepanski, ebenfalls Sprecher, ergänzt: „Die Menschen in Königshardt, Alsfeld und Schmachtendorf wollen keinen Ausbau, sie wollen wieder in Ruhe schlafen können. Und genau dafür setzen wir uns ein.“
Ebenfalls soll die Politik in diesem Zusammenhang prüfen, ob weitere kurzfristig wirkende lärmmindernde Maßnahmen, wie zum Beispiel ein lokales Tempolimit, die Freigabe der Standstreifen in Spitzenbelastungszeiten sowie intelligente Verkehrslenkungsmaßnahmen möglich sind.
Autor:Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen |
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