Biomasse-Heizkraftwerk am Netz

Klaus Wehling und Dr. Thomas Mathenia vor Tourbine
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Das Biomasse-Heizkraftwerk ist am Netz. Seit einigen Tagen wird auf dem Gelände an der Friedrichstraße in Sterkrade mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus Holz der Landschaftspflege Strom und Fernwärme erzeugt. Heute wurde die Anlage offiziell der Stadt Oberhausen und ihren Bürgern übergeben. Es werden ca. 40.000 Tonnen Landschaftspflegeholz im Jahr als Brennstoff eingesetzt. Pro Jahr wird die Stromerzeugung ca. 22.000 MWh und die Fernwärmeeinspeisung ca 60.000 MWh betragen. Mit dieser ökologisch erzeugten Energie können 3.500 Haushalte in den angrenzenden Stadtteilen mit Strom und ca. 6.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden. Der Anteil an der gesamten evo-Fernwärme beträgt zwölf Prozent.
Am Standort des Heizkraftwerkes II der evo an der Friedrichstraße begann man vor ca. einem Jahr mit den Bauarbeiten. Die gesamte Anlage wurde - außer dem Holzlager - in die dort bestehenden Gebäude integriert. Auf dem Außengelände entstand ein geschlossenes Brennstoff-Lager, das über eine separate Zufahrt beliefert wird, die über das MAN-Gelände führt. Das neue Kraftwerk ist nun die dritte Anlage der evo, die mit Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet. Mit der Biomasse-Anlage und dem Ausbau der Fernwärmeversorgung in Osterfeld trägt die evo aktiv zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung bei. Davon profitiert auch die Stadt Oberhausen, denn sie lotet kommunale Möglichkeiten für einen effektiven Klimaschutz aus. Oberbürgermeister Klaus Wehling glaubt, dass mit dem Biomasse-Kraftwerk zudem gute Aussichten bestehen, erneut eine Auszeichnung für den European Energy Award (EEA) zu erhalten, an dem Oberhausen sich jedes Jahr beteiligt.
Hier spielt die CO2-Bilanz der Stadt Oberhausen eine entscheidende Rolle. „Mit dem Biomasse-Kraftwerk haben wir ein Umweltschutzprojekt, das in der Umgebung seinesgleichen sucht und deswegen gute Chancen, beim EEA zu punkten. Durch den Einsatz der nachwachsenden Rohstoffe und der gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung können im Jahr rund 20.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von 15.000 Kompakt-Klasse-PKW´s mit einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km. Oder anders ausgedrückt: Wäre Oberhausen komplett bewaldet, würde man im Jahr die Menge einsparen, die diese Waldfläche an Kohlendioxid bindet. Das ist schon enorm.“
Mit dem neuen Biomassekraftwerk setzt die evo ihren Kurs in Richtung Umweltschutz konsequent fort. Darüber hinaus bedeutet das Projekt auch wirtschaftlich ein Stück weit mehr Unabhängigkeit von Erdgas und Öl. Bernd Homberg, Leiter der Energieerzeugung der evo, erklärt: „Unser Biomasse-Heizkraftwerk ist ein wichtiger Meilenstein in der kommunalen Eigenerzeugung. Mit dieser neuen Anlage treiben wir auf lokaler Ebene die ökologische Weiterentwicklung sowie die Sicherung von Standorten und Arbeitsplätzen weiter voran – genauso wie für die Rhein-Ruhr-Region mit der Beteiligung an der Steag. Beide Projekte sind große Schritte in Richtung langfristige Versorgungssicherheit.“ Das Investitionsvolumen für das neue Biomassekraftwerk betrug über 14 Mio. Euro. Viele Aufträge konnten an Unternehmen aus der Region vergeben werden. So wurde beispielsweise die Dampfturbine von MAN Diesel & Turbo geliefert und installiert.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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