Waldschule bringt die Natur näher
Kreisjägerschaft OberhausenWaldschule
Schule mal anders: Statt Tafel und Übungsbuch ein putzmunteres Frettchen und ein langer Waldspaziergang. Seit 1985 gibt es in der Hühnerheide, ganz im Oberhausener Norden, die Waldschule. Die Einrichtung, getragen von Kreisjägerschaft Oberhausen, hat es sich zum Ziel gemacht, insbesondere Kindern die Natur näher zu bringen.
An der Straße Zum Ravenhorst liegt die Waldschule Oberhausen, die einzige, die auch lebendige Tiere hat. Jeden Montag von 9 bis 12 Uhr (außer in den Ferien) hat die Waldschule für Kindergärten und Schulen geöffnet. Die „Lehrer“ tragen klobige Wanderschuhe, grüne Hüte und rauchen Pfeife. Jürgen Hümme, Werner Rudolph, Johann Fürbaß, Fritz Lumma, Karl-Heinz Hedock und Detlef Strunk heißen die ehrenamtlichen Waldkundigen. Heute haben sie Kinder der Kindertagesstätte St. Johann Holten mit ihren Erzieherinnen zu Besuch.
Auf Holzbänken sitzen sie gebannt da und staunen bestaunen die präparierten Waldtiere wie Fuchs, Dachs oder Eichhörnchen.
Walddetektive
Sie lernen das „Einfamilienhaus“ für den Ohrenkneifer kennen, eine Nisthilfe für den winzigen Nützling. Aber nicht nur Anschauen ist angesagt, sondern auch anfassen.
Das ist schon ein Erlebnis, aber ganz toll wird es, wenn Jürgen Hümme eines der Frettchen aus dem Stall holt und etwas Quicklebendiges gestreichelt werden darf. „Nein, Namen haben die nicht, einfach nur Frettchen“, beantwortet Hümme die Frage nach dem Namen des kleinen, putzmunteren Kerls.
Nach dem theoretischen Unterricht geht es in den Wald. Der Nieselregen macht überhaupt nichts, zu sehr sind die Kinder gespannt, was jetzt folgen wird: die Exkursion durch die Hühnerheide.
Alleine würde man vielleicht daran vorbei laufen, aber mit Hilfe der Waldlehrer erkennen sie die verschiedenen Nistplätze der Tiere und die Biotope, ursprünglich Bombentrichter aus dem 2. Weltkrieg, die die Natur zurückerobert hat.
Jetzt beginnt die Ausbildung zum „Walddetektiv“. Jürgen Hümme läuft ein Stück vor und kratzt mit einem Ast vier Quadrate in den Waldboden. Dann sucht er „Beweisstücke“ für die Spurensuche: ein Vogelbeeren-Blatt, ein Stück Moos, Farn und ein Bonbonpapier, stellvertretend für den Zivilisationsmüll im Wald. Die Kinder werden in Gruppen aufgeteilt und schon beginnt die Spurensuche, gilt es doch, genau diese Sachen jetzt im Wald zu finden. Nach dem Unterricht kein Problem.
Hier geht es zur Waldschule.
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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