Park fertiggestellt
Die Baumaßnahmen zum Park sind beendet, das Dach ist auf die Fundamente gesetzt: Auf der Ausgrabungsstätte der St. Antony-Hütte enthüllt das LVR-Industriemuseum ab sofort über 250 Jahre alte Geheimnisse aus den Anfängen der Ruhrindustrie. Im LVR-Industriearchäologischen Park wird die hier einst pulsierende Eisenhütte St. Antony unter einem futuristischen Stahldach wieder zum Leben erweckt. Im rund 1.000 Quadratmeter großen Industriearchäologischen Park wird mit den freigelegten Überresten des alten Werks seine beeindruckende Geschichte wieder lebendig.
Seit 2006 haben Archäologen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland die Reste der Produktionsanlagen der St. Antony-Hütte ausgegraben. Sie förderten Fundamente und Mauerreste zutage, die wichtige Aufschlüsse über die verschiedenen Bauphasen des Hüttenwerks geben und zeigen, wie sich die frühindustrielle Anlage durch grundlegende Innovationen immer wieder verändert hat.
Über einen Steg wird der Besucher durch die Ursprünge der Eisen- und Stahlindustrie geführt. Dank moderner 3-D-Animationen und Schautafeln wird das zunächst verwirrend erscheinende Gemenge von Mauerresten, Fundamenten und Anlageteilen für den Besucher aufgeschlüsselt.
Die Fertigstellung des Parks verzögerte sich um einige Monate, zum Teil bedingt durch den langen Winter. Die Konstruktion des futuristischen Stahldachs, das den Park wie eine Muschel überspannt, wurde in der Praxis bisher noch nie erprobt. Die Baumaßnahmen erforderten daher eine besonders gründliche Vorbereitung, so dass manche Berechnungen mehrfach geprüft werden mussten.
Das Dach ist eine selbst tragende Stahlblechschale aus verzinktem Stahl. Es wird aus 323 miteinander verschraubten Stahlblechschindeln bestehen und eine Fläche von etwa 900 Quadratmetern überspannen. Es wird etwa 73 Tonnen wiegen. Gut ein Jahr wurde daran gebaut.
Mehr als eine Million Euro hat die Herrichtung des gesamten Areals gekostet. Während das Land NRW, der LVR, Sponsoren aus der Wirtschaft und die Bürgerstiftung der Sparkassen die neue Dachkonstruktion und die Sanierung des Bodendenkmals finanzierten, übernahm die Nordrhein-Westfalen-Stiftung die Kosten für die neue Medientechnik und die Stege, auf denen Besucher über das Denkmalgehen können. Damit kommt dieStiftung ihrem Anliegen nach, Denkmale nicht nur zu erhalten, sondern möglichst auch öffentlich zugänglich zu machen.
Am Sonntag, 3. Oktober, von 11 bis 18 Uhr haben Besucher Gelegenheit, sich den Park und das Museum unter fachkundiger Führung anzusehen.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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