Lagerhalle am Gasometer erhält eine Dachbegrünung
Luftiges Biotop

Das Substrat wird auf die Dachfläche der Lagerhalle am Gasometer aufgebracht. Darin können die Grünpflanzen anwachsen.  | Foto: Dirk Böttger/Gasometer
  • Das Substrat wird auf die Dachfläche der Lagerhalle am Gasometer aufgebracht. Darin können die Grünpflanzen anwachsen.
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Begrünte Dächer können viel: Die Pflanzen auf dem Dach speichern Regenwasser, sorgen für Kühlung durch Verdunstung und binden Feinstaub. In direkter Nähe zu Oberhausens Wahrzeichen, dem Gasometer, entsteht auf der neuen Lagerhalle ein luftiges Biotop. Die Arbeiten dazu sind gestartet.

Im Gasometer wird mit der Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ anhand von großformatigen Fotografien die Schönheit des Planeten und der Einfluss des Menschen auf seine Umwelt gezeigt. Draußen, auf dem Außengelände der Kultur-Tonne, soll eine Maßnahme dazu beitragen, diese Schönheit zu erhalten. Konkret: Die Folgen des Klimawandels wie Hitzebelastung, Trockenheit oder Starkregen abzumildern. Die neu gebaute Lagerhalle mit einer Dachfläche von rund 240 Quadratmetern wird extensiv begrünt.
Das bedeutet, auf der Dachkonstruktion wird eine pflegeleichte Vegetationsschicht mit Sedum-Pflanzen (Dickblattgewächsen) aufgebracht. Nun ist das Substrat auf der Fläche verteilt worden, in dem die Pflanzen anwachsen sollen – im Frühjahr 2022 wird es dann grünen und blühen, werden Insekten und Bienen hier Nahrung finden. Das Biotop auf der Lagerhalle soll in dem hitzebelasteten Bereich, in dem der Gasometer liegt (Gewerbe- und Industrieklima), eine wichtige Funktion erfüllen: Die Dachbegrünung bewirkt durch den Rückhalt von Regenwasser eine Reduzierung des Abflusses der Niederschläge in die Kanalisation und über Verdunstung eine Kühlung des Umfeldes.
Zusätzlich wird vor der Lagerhalle eine Versickerungsanlage gebaut: Von den rund 100 Quadratmeter befestigten Bodenflächen um die Lagerhalle herum soll Niederschlagswasser abgeleitet und über eine Mulden-Rigole in einem unterirdischen Wasserspeicher aufgefangen werden. Somit verschwindet sauberes Regenwasser nicht in der Kanalisation, sondern kann ins Grundwasser gelangen oder der Bewässerung dienen.
Umgesetzt werden beide Baumaßnahmen von der Gasometer Oberhausen GmbH. „Nicht zuletzt durch die aktuelle Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ sind wir dem Klimaschutz verpflichtet. Durch die Begrünung des Daches leisten wir für die Klimatisierung des Gebäudes und für die Aufnahme von Treibhausgasen einen, wenn auch geringen, Beitrag“, so Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH.
Finanziert werden Dachbegrünung und Versickerungsanlage mit rund 42.000 Euro aus dem Fördertopf des Ruhrkonferenz-Projektes „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes NRW und mit Mitteln der Emschergenossenschaft (EG) , das bedeutet eine 100-Prozent-Förderung. Der Wasserverband setzt unter dem Dach der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ von Städten und EG das Projekt zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels um. Die Region soll klimafest gemacht werden – mit dem städtebaulichen Konzept der Schwammstadt. „Durch verschiedene Maßnahmen wie zum Bespiel Dachbegrünung oder Flächenentsiegelung müssen wir dafür sorgen, dass Regenwasser lokal aufgenommen und gespeichert wird, um vor Ort positiv fürs Mikroklima zu wirken“, erläutert Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft. Je mehr Speicherkapazitäten und Ablaufflächen es für Niederschlag gibt, desto geringer ist auch das Gefährdungspotenzial von Starkregen.
Mit der Maßnahme am Gasometer wächst die Zahl der grünen Dächer in Oberhausen: Gebäude der Gemeinschaftsmüllverbrennungsanlage Niederrhein (GMVA) und des lokalen Energieversorgers EVO sind mit Fördermitteln der „Klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft“ bereits begrünt worden.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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