Exkursion der BUND-Kreisgruppe Oberhausen im Sterkrader Wald – mit besonderem Blick auf die Artenvielfalt der Insekten

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Bei schönem Wetter trafen sich Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Oberhausen und interessierte Bürgerinnen und Bürger am 28.04.2018 zu einer Exkursion im Sterkrader Wald.
Cornelia Schiemanowski, Sprecherin der BUND-Kreisgruppe Oberhausen, begrüßte die interessierten Teilnehmer und wies darauf hin, dass der ökologisch wertvolle Lebensraum des Sterkrader Waldes durch den geplanten Ausbau des Autobahnkreuzes A2/A3/A516 bedroht sei. „Deshalb wollen wir bei unserer Exkursion diesen ökologisch wertvollen Lebensraum und seine Artenvielfalt zeigen – mit besonderem Blick auf die Insekten, denn diese Tierklasse ist heute von drastischem Artenschwund bedroht.“

Norbert Axt, stellvertretender Sprecher der BUND-Kreisgruppe Oberhausen, erläuterte  ökologische Besonderheiten des Buchenwaldes und ging dabei auch auf den im Sterkrader Wald mäandrierenden Handbach ein, der nordwestlich von Königshardt entspringt, zum Teil verrohrt oder kanalisiert durch den Oberhausener Norden fließt und schließlich im Stadtteil Biefang in die Emscher mündet. Obwohl der Bach stellenweise begradigt und tiefer gelegt wurde, weist er eine typische Fließgewässerdynamik auf. Bachmäander und Mergelgruben dienen als Laichgewässer für gefährdete Amphibienarten und als Lebensraum zahlreicher Insektenarten.

An einigen Stellen wurden typische Bewohner des Waldbaches entdeckt: Steinfliegenlarve, Köcherfliegenlarve und Libellenlarve sowie einige Amphibienlarven konnten in den mitgebrachten Becherlupen bestaunt werden. Selbstverständlich wurden alle Tiere nur kurz beobachtet und dann wieder in ihr Gewässer zurückgesetzt.
Entlang der Waldwege war der Frühling deutlich zu sehen: Buschwindröschen, im Laubwald typische Frühblüher, blühten überall, ebenso die Knoblauchsrauke und die Goldnessel. Auch einzelne Ginstersträucher waren in voller Blüte zu sehen. An einigen Wegrändern waren die jungen Pflanzen des Neophyten „Drüsiges Springkraut“ zu beobachten, die in kurzer Zeit Wuchshöhen von bis zu 2 m erreichen können und andere Pflanzen überdecken und verdrängen.
Wie kleine Hütchen oder Pickel wirkten die Gallen an den jungen Buchenblättern. Im Inneren befindet sich eine Larve der Buchen-Gallmücke. Die Mücken werden 0,5 bis 4 mm groß. Manche Arten bis zu 8 mm. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen die Gallmücken im Larvenstadium in einer Galle an einem Blatt.
Abgestorbene Baumstümpfe bieten vielen Insekten und ihren Larven Lebensräume. Ein wenig Geduld beim Hinschauen ermöglichte den Exkursionsteilnehmern einen Blick in eine vielfältige Lebensgemeinschaft aus Hundertfüßer, Tausendfüßer, Asseln, Laufkäfern, Schnecken und Regenwürmern.
Aus einem Hohlraum unter einem abgestorbenen Ast lugte eine Erdkröte hervor, die direkt nach ihrer Entdeckung zum begehrten Fotomodell der Exkursionsteilnehmer wurde. Nach dem überraschenden Fotoshooting verzog sich die Kröte schnell wieder in ihr Versteck.
Am Ende des Spaziergangs staunten alle Teilnehmer über die Artenvielfalt, die bei der Exkursion beobachtet werden konnte. Ein Teilnehmer der Exkursion sagte: „ Man staunt, wie vielfältig die Lebensformen hier sind. Der Sterkrader Wald sollte unbedingt erhalten werden.“

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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