BUND Oberhausen
BUND- Naturtipp im Mai: Maikäfer flieg
Der Inhalt des alten Volksliedes „ Maikäfer, flieg! Der Vater ist im Krieg.“ beschreibt vordergründig den damals unter Kindern weit verbreiteten Brauch, Maikäfer einzufangen und wieder fliegen zu lassen und weist gleichzeitig auf die ungewisse Situation der Menschen in Kriegen hin.
Jetzt im Mai ist die Hauptflugzeit der Tiere. Ihr Ziel? Fressen und fortpflanzen. Nach der Begattung legen die Weibchen ihre Eier schubweise mit etwas Kot in die Erde. Der Kot liefert den geschlüpften Larven Bakterien zur Verdauung von Wurzeln, ihrer Nahrungsgrundlage. Und das war es dann schon mit dem kurzen Käferleben: Die Männchen sterben nach der Begattung, die Weibchen nach der Eiablage. Die Larven hingegen, Engerlinge genannt, wachsen in drei bis vier Jahren auf eine Größe von etwa 6 Zentimetern heran und verpuppen sich. Im Herbst schlüpfen die Käfer, bleiben aber den Winter über im Boden und fliegen meist im Mai aus – daher ihr Name.
Wie ernährt sich der Maikäfer
Die Maikäfer ernähren sich von Blättern verschiedener Laubbäume, welche den Blattverlust durch erneutes Austreiben im Juni oft kompensieren. Der Wurzelfraß durch Engerlinge hingegen kann schwere Schäden verursachen. In den 50er und 60er Jahren hat man Massenvorkommen mit (dem heute verbotenen) DDT bekämpft. Heute sind Maikäfer vielerorts selten geworden.
Früher ein Leckerbissen – heute unter Naturschutz
Als es noch keine Schokokäfer gab, wurden die echten Maikäfer gerne karamellisiert oder mit Puderzucker bestäubt verzehrt. Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden sie verspeist. Maikäfer-Suppe war vor 200 Jahren Standard in vielen deutschen und französischen Küchen. So schrieb der hessische Medizinalrat Johann Joseph Schneider 1844 im Magazin für die Staatsarzneikunde: "Maikäfersuppe - ein vortreffliches und kräftiges Nahrungsmittel." Heute stehen Maikäfer unter strengem Naturschutz.
Beobachten und schnell ein Foto machen
Maikäfer fliegen meistens abends aus und man kann sie dann beim Fressen beobachten. Ihr Flug wirkt oft sehr schwerfällig und langsam. Dabei ist ein lautes Brummen zu hören. Das Leben der erwachsenen Käfer ist nur kurz, nämlich etwa vier bis sieben Wochen. Nach der Begattung sterben die Männchen; die Weibchen sterben nach der Eiablage.
Die BUND-Kreisgruppe Oberhausen würde sich freuen, wenn Maikäfer bei uns gesichtet werden und bittet darum, ein Foto mit Benennung des Ortes und des Zeitpunktes an die Emailadresse der Sprecherin der Kreisgruppe, Cornelia Schiemanowski zu senden: cornelia_schi@web.de. Die besten Fotos dokumentieren wir dann auf unserer Homepage www.bund-kreisgruppe-oberhausen.de.
Maikäfer - Bildquelle: https://pixabay.com/de/users/KORFON-4402597/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=2149366">Online Redaktion
Autor:Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen |
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