Prunksitzung der Weiß-Grün HOAG
Mit Superlativen sollte normalerweise sparsam umgegangen werden, denn alles ist meist immer noch steigerungsfähig. Die Sitzung der KG „Weiß-Grün Hoag“ am Samstagabend aber verdient es, dieses Jahr mit Superlativen belegt zu werden.
von Karin Dubbert
Sie ist die einzige Sitzung im Oberhausener Karneval, ausgenommen die Prinzenkürung, zu der knapp 800 Besucher in die Stadthalle gekommen sind. Sie ist eine der wenigen Sitzungen, bei der das Programm von Anfang an stimmt.
Und die KG „Weiß-Grün Hoag“ ist die einzige Gesellschaft, die Thomas Pralle als Sitzungspräsidenten in ihren Reihen hat. Der Mann kann nicht nur sprechen, er kann auch singen und unterhalten und das färbt auf Mitglieder und Besucher gleichermaßen ab. Egal ob er mal eben zeigt wie der „Gangnam-Style“ getanzt wird, er seine Pagin und seine Mutter im Disco-Fox-Rhythmus über die Bühne schiebt oder er in der Aktiven-Show den Part des Clowns übernimmt - Thomas Pralle versprüht gute Laune und Spaß an der Sache und dieser Funke springt einfach über. Auch durchs Programm führt er souverän. Akribisch vorbereitet, überließ und überlässt er nichts dem Zufall. Dank einer guten Teamarbeit, bei der der 1. Vorsitzende der Hoag, Uwe Dehne, den Hut auf hat, ist das Programmablauf in den vergangenen Jahren und auch dieses Jahr perfekt abgespult worden.
Wenn es etwas zu kritisieren gibt - und das ist tatsächlich nur eine winzige Kleinigkeit - könnte bemängelt werden, dass dieses Jahr viel Wert auf Musik gelegt worden ist. Doch bei Bands wie den „BirkesdörpeBuure“, „De Froende“, den Eschweiler Fanfaren und nicht zuletzt mit Stargast Anna-Maria Zimmermann, hat die Gesellschaft ausnahmslos auf Könner ihres Fachs gesetzt. Alle schafften es, das Publikum zu begeistern.
Dass die Gäste auch von den Stühlen geholt wurden, war ebenfalls ein Verdienst des Präsidenten Thomas Pralle, den es nämlich bei guter Musik selten auf seinem eigenen Stuhl hält. Oft zum Leidwesen der Bühnenbesetzung. Die weiß im Vorfeld eigentlich immer, dass die Hoag-Sitzung den Namen „Sitzung“ eher weniger verdient.
Denn immer wieder dürfen alle aufstehen, um von der Bühne herunter mit den Gästen zu feiern - Polonaisezüge durch den Saal eingeschlossen. Und mit der Mülheimer Ruhrgarde gab’s dann auch noch Karneval vom Zuckerhut oder anders gesagt: Samba Brasil.
Ein Redner ist meist ein Wagnis. Und oft scheiden Redebeiträge die Geister. „Pfundskerl“ Kai Kramosta aber war kein Fehlgriff. Besonders seine „Pfundskerl-Otti-Fischer-Parodie“ war gelungen. Ein Gast stellte fest: „Wie das Original“. Größer kann ein Kompliment fast nicht sein.
Wie großartig das Leben sein kann zeigte denn auch Anna-Maria Zimmermann. Die Frau, die vor einigen Jahren einen Hubschrauberabsturz schwer verletzt überlebte, hat sich mit viel Energie zurück ins Leben und zurück auf die Bühne gekämpft. Mit Songs wie „Tausend Träume weit“ oder „100.000 leuchtende Sterne“ stellte sie den Saal auf den Kopf.
„Ein Kölsch, ein Alt“ servierte Thomas Pralle in diesem Jahr in der Aktiven-Show. Gelungene Parodien auf kölsche Künstler und bekannte Schlagerstars unterhielten das Publikum aufs Beste. „Black Föös“, „Höhner“, „Chris Roberts“ oder „Karel Gott“ mit einer fliegenden „Wuchtbrumme“ Maja waren nur einige, die von den Elferräten und anderen Aktiven aus der Gesellschaft auf wunderbar komische Art und Weise kopiert worden sind. Am 22. Februar 2014 heißt es wieder in der Luise-Albertz-Halle „KG Weiß-Grün Hoag: Feuer und Flamme für den Oberhausener Karneval“.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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