Pokemon-Fieber: Gegen die Wand

Nein, ich meine nicht, den bemerkenswerten Film der Regisseurin Fatih Akin aus dem Jahre 2004, sondern die lieben Mitmenschen, die ohne einen Blick auf ihre Umwelt zu werfen seit letzter Woche überall im Stadtbild zu sehen sind.

Üben Sie Rücksicht und haben Sie bitte Verständnis, hierbei handelt es sich um Infizierte. Sie sind mit einem Virus befallen, dem Pokémon Virus. Das Smartphone Spiel Pokémon go hat sich seit letzter Woche schneller ausgebreitet als ein Grippe Virus. Der Blick der Befallenen ist starr auf das Smartphone gerichtet. Auf der Jagd nach den kleinen virtuellen Wesen nehmen sie ihre Umwelt nicht wahr. Aus rein informativen Gründen habe ich mir also auch die App herunter geladen und spiele seit dem Wochenende. Das Gute ist, man kommt an die frische Luft aber man kann auch nicht mehr aufhören und ist in einer anderen Welt. Ich ignorierte den Radverkehr, geriet zweimal fast unters Auto und machte auf Fußwegen unvermittelt kehrt, wenn Taubsi, Quapsel, Hornliu oder Goldini zu fangen waren. Das ärgert mich, noch mehr ärgert mich, dass ich anfällig bin für diese Verführung. Ich werde die App wieder löschen. Aber vorher brauche ich noch ein paar Poke'-Bälle.
(Glosse von KARIN MÖLTER, Foto von CARSTEN WALDEN)

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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