Schulhof-Gestaltung hilft aus
Gesamtschule Weierheide gegen Starkregen
Spätestens durch die Hochwasser-Ereignisse im Juli 2021 ist deutlich geworden: Der Klimawandel stellt Städte vor große Herausforderungen. Emschergenossenschaft und Lippeverband haben Vertreter der Stadträte aus der Region zu einer Rundtour eingeladen, die auch an der Gesamtschule Weierheide verlief.
Stadtentwicklung, Hochwasser-Schutz und klimaresilienter Umbau können Hand in Hand gehen. Das zeigten die Wasserwirtschaftsverbände auch anhand der naturnahen Regenwasserbewirtschaftung an der Gesamtschule Weierheide.
Zukunftsvisionen für eine klimaresiliente Stadt
Politik und Verwaltung stehen vor der Aufgabe die Städte an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen, die Wasserwirtschaftsverbände müssen den Hochwasserschutz gewährleisten.
„Stadtplanung und Wasserwirtschaft müssen konsequent zusammen gedacht werden. Dazu dient auch das städtebauliche Prinzip der Schwammstadt, mit dem der natürliche Wasserkreislauf gestärkt, Regenwasser als Ressource genutzt und der Schutz vor Starkregenfolgen verbessert wird. Dabei stehen wir den Kommunen mit unserer Expertise zur Seite“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von EGLV, im Haus Ripshorst in Oberhausen, Ausgangspunkt der Tour mit den Ratsvertretern. „Obwohl wir alle gesetzlichen Vorgaben zur Hochwasservorsorge einhalten und mit dem Schutzniveau deutlich darüber hinausgehen, reicht dies vor dem Hintergrund des Klimawandels nicht mehr aus.“
Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Wasserwirtschaftsverbände, führte aus: „Wir müssen auch innerstädtisch mehr Retentionsflächen schaffen, die im Starkregenfall dem Wasser mehr Raum lassen und dafür sorgen, das Niederschlagswasser von der Mischwasserkanalisation abzukoppeln. Das entlastet das System und schützt gleichzeitig vor Überflutungen.“
Gesamtschule Weierheide gegen Starkregen
Am Standort der Gesamtschule Weierheide an der Fichtestraße werden die fünften und sechsten Klassen unterrichtet. Die Emscher Wassertechnik hat 2019 auf dem Schulhof Maßnahmen zum naturnahen Umgang mit Regenwasser umgesetzt. 5900 Quadratmeter Dach- und Schulhofflächen sind von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt worden. Das bedeutet: Das Niederschlagswasser fließt nun nicht mehr von den versiegelten Schulhof-Flächen oder aus den Regen- und Dachrinnen in den Gully, sondern es kann in offenen Mulden auf dem Schulhof und in unterirdischen Rigolen, Speicherkästen, versickern. Die Anlagen haben so auch eine Rückhalte-Wirkung bei Starkregen, indem sie das Wasser aus dem Kanal raushalten. Ein oberirdischer Rückhalteraum für das Regenwasser wurde so gestaltet, dass gleichzeitig ein kleines Open-Air-Klassenzimmer entstanden ist, der Schulgarten wird mit Regenwasser bewässert.
Autor:Lokalkompass Oberhausen aus Oberhausen |
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